Kommentar Die Maskenpflicht geht noch nicht weit genug
Meinung | Krefeld · Die Stadt spricht inzwischen von einer aggressiven Grundstimmung in den Fußgängerzonen, wenn es um die Kontrolle der Maskenpflicht geht. Doch die Maßnahme ist keine Schikane und könnte umfassender greifen.
Wo müssen die Bürger in der Innenstadt Maske tragen – und wo nicht? Diese Frage hat die Stadt nun beantwortet. Das ist gut, weil es für die Bürger und für die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) Klarheit schafft. Für die Mitarbeiter des KOD ist die aktuelle Situation ohnehin schon schwer genug. Immer häufiger werden sie bei ihren Kontrollgängen beschimpft oder sogar angegriffen. Die Stadt spricht inzwischen von einer aggressiven Grundstimmung. Den Mitarbeitern des KOD gebührt in diesen Tagen – wie auch vielen anderen Helfern – unser Respekt. Sie sind täglich unterwegs, um etwas durchzusetzen, was eigentlich im Sinne jedes Einzelnen sein sollte.
Die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist nämlich keine Schikane der Regierenden, sondern ein Schutz der Bürger vor dem Corona-Virus. Und selbst wenn Kritiker einwenden, dass der Nutzen einer Maske nicht eindeutig bewiesen sei: Jede Chance, Corona-Infektionen zu verhindern, muss genutzt werden. Die Folgen vor Augen, die eine Covid-19-Erkrankung haben kann, sind die Einschränkungen durch den Mund-Nasen-Schutz wirklich gering.
Die aktuelle Regelung in Krefeld wirft dennoch Fragen auf: Warum etwa herrscht auf der engen und belebten Kölner Straße in Fischeln oder in den Gassen von Linn keine Maskenpflicht? Auch hier dürfte es oft nicht möglich sein, die Abstände einzuhalten. Warum eigentlich hat keiner den Mut zum ganz großen Wurf? Zu einer allgemeinen Maskenpflicht draußen, außer im Wald oder in Parks.