Tango Konzert, Sendung und Film zu Heinrich Bands 200. Geburtstag
Krefeld · Etwa um 1900 – wurde das in Krefeld gebaute Bandoneon das Hauptinstrument des Tangos und eroberte mit ihm die Welt und mit Astor Piazzolla dann auch die Konzertsäle.
Der Krefelder Instrumentenhändler Heinrich Band entwickelte das Bandoneon, das Instrument für den Tango. Am 4. April 1821 – also vor 200 Jahren – kam Heinrich Band als Sohn von Catharina und Peter Band in Krefeld zur Welt. Anders als seine Vorfahren wurde er nicht Seidenweber, sondern Musiker und Instrumentenhändler. Das Handzuginstrument Bandoneon wurde nach ihm benannt, weil er mit der sogenannten „rheinischen Tastatur“ entscheidend zu seiner Entstehung beitrug. Das Vorgängermodell war die Concertina aus Sachsen.
Lange nach Bands Tod im Jahr 1860 – etwa um 1900 – wurde das Bandoneon das Hauptinstrument des Tangos und eroberte mit ihm die Welt. Der 100. Geburtstag des Bandoneon-Virtuosen Astor Piazzolla wurde am 11. März gefeiert, auch er spielte ein Instrument mit „rheinischer Tastatur“. Sein Tango nuevo brachte den Tango aus den Tanzsälen in die Konzerthäuser.
Filmclub widmet dem berühmten Instrumentenbauer einen Streifen
Der Förderverein für das Kulturbüro der Stadt Krefeld plant in Zusammenarbeit mit dem Theater Krefeld-Mönchengladbach ein Jubiläumskonzert zu Ehren Heinrich Bands 200. und Astor Piazzollas 100. Geburtstag, das entweder am 24. April oder am 28. Mai stattfinden soll. Die Geburtsstädte von Heinrich Band (Krefeld) und Astor Piazzolla (Mar del Plata, Argentinien) nehmen die Jubiläen zum Anlass, zukünftig enger zusammen zu arbeiten. Der genaue Konzerttermin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Der Radiosender WDR 5 überträgt am Samstag, 3. April, ab 22.04 Uhr die Sendung „Teufelsbalg und Färberklavier – Heinrich Band zum 200“, mit der an den Krefelder Instrumentenhändler und sein Instrument erinnert wird. Auch in der WDR-Lokalzeit Düsseldorf wird Heinrich Band mit einem Beitrag des Journalisten Helge Drafz noch im Laufe der Woche gewürdigt. Hier steht der Sendetermin im Moment noch nicht fest. Auf jeden Fall wird er sich in der Mediathek des WDR finden lassen.
Bei beiden Beiträgen kommt die Autorin und Musikwissenschaftlerin Janine Krüger zu Wort, die im Auftrag des Fördervereins für das Kulturbüro der Stadt Krefeld im vergangenen Jahr das Buch „Heinrich Band. Bandoneon. Die Reise eines Instruments aus dem niederrheinischen Krefeld in die Welt“ im Essener Klartext-Verlag vorgelegt hat.
Auch das Haus der Seidenkultur (HdS) und der Covestro Foto Film Club Krefeld widmen sich dem Wirken Heinrich Bands. Unter dem Titel „Zurück in Krefeld, die Wiedergeburt des Bandoneons“ hebt sich ab Ostermontag für einen Monat lang der Vorhang im Internet. Red