Burg Linn 25 000 Euro für den Erhalt seltener Drucke in Linn

Krefeld · Fördergelder: Das Burg-Museum kann mit Mitteln vom Bund weitere Schätze restaurieren.

Ralf-Günter Stefan (l.) arbeitet ehrenamtlich im Museum Burg Linn, hier mit Christoph Dautermann, stellvertretender Museumsleiter, in der historischen Bibliothek.

Foto: Stadt Krefeld

Es ist ein Baustein mehr für den Erhalt regionaler Kultur. Das Museum Burg Linn, das zuletzt auch wegen der Schließung des angehängten Cafés von sich hören ließ, erhält 25 000 Euro Fördergelder für das Projekt „Seltene Drucke des 15. bis 18. Jahrhunderts“.

Die Mittel stammen, wie die Stadt mitteilte, aus dem Kulturetat der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters. Das Museum hat sich um die Förderung beworben, um weitere Bücher aus dem Bestand der historischen Bibliothek restaurieren lassen zu können. Hinzu kommen der 50-prozentige Eigenanteil von jeweils 12 500 Euro vom Förderverein „Freunde der Museen Burg Linn“ sowie aus dem Etat der städtischen Abteilung „Region und Europa“.

„Mit diesen Geldern können wir weitere Bücher und Atlanten unseres einzigartigen Schatzes für die nächsten Generationen sichern“, bedankt sich Museumsleiterin Jennifer Morscheiser. „Gerade in der Corona-Zeit, in der unserem Förderverein ganz viele finanzielle Mittel durch fehlende Führungen wegbrechen, freuen wir uns besonders, dass er trotzdem diese große Summe zugesagt habt und übernimmt“, sagt Morscheiser.

Einige der Publikationen lassen sich weltweit nur noch in dem historischen Bestand in Krefeld mit seinen rund 4 000 Publikationen nachweisen. Die ältesten Ausgaben, wie eine Handschrift, stammen aus dem 15. Jahrhundert. Sie sind Teil einer 15 000 Bände umfassenden Arbeitsbibliothek und werden – vergleichbar dem Bestand im Rokokosaal der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar – immer noch für die wissenschaftliche Arbeit genutzt. Ralf-Günter Stefan bearbeitet ehrenamtlich den Bestand der historischen Bibliothek. Der ehemalige Düsseldorfer Kriminalhauptkommissar hat für Bücher den Restaurierungsbedarf bestimmt und sich um Fördermöglichkeiten gekümmert. „Durch sein Engagement können wir diesen Teil des Erbes dauerhaft bewahren“, sagt Morscheiser. Bereits im vergangenen Jahr konnte das Museum 50 000 Euro Fördermittel in die Restaurierung investieren. Red