Baumaßnahme Ostwall: Geplante Baustelle wird verschoben

Krefeld · Vorweihnachtsgeschäft des Handels soll verschont bleiben.

Die Haltestelle Rheinstraße am Ostwall soll barrierefrei werden.

Foto: Andreas Bischof

Für große Aufregung hatte vor einer Woche eine Pressemitteilung des Kommunalbetriebs Krefeld gesorgt: Ab 12. Oktober, so hieß es darin lapidar, werde der Ostwall zwischen Neue Linner Straße und Rheinstraße für den Verkehr gesperrt, da die Bordsteine an den ÖPNV-Haltestellen zur Herstellung der Barrierefreiheit erneuert werden müssten. Eine Mitteilung, die die Stadtverwaltung auf dem falschen Fuß erwischte und die Krefelder Händler auf die Barrikaden brachte. Denn das Verkehrschaos kurz vor Weihnachten im Stadtzentrum war programmiert. Nun aber wird die geplante Baumaßnahme um drei Monate in das Jahr 2021 verschoben.

„Die Baustelle wird zeitlich das wichtige Vorweihnachtsgeschäft des Krefelder Einzelhandels nicht tangieren“, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung der Stadt. Dies sei das Ergebnis eines Treffens von Stadtverwaltung und Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) mit dem Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, Markus Ottersbach, und dem Vorsitzenden der Werbegemeinschaft, Christoph Borgmann. Der Handelsverband hatte diese Gespräche angeregt. Die Akteure zeigen sich jetzt zufrieden mit der „einvernehmlichen Lösung“, die dem Handel insbesondere in Zeiten der Beeinträchtigung durch die Coronapandemie helfen soll.

Arbeiten beginnen jetzt
erst am 11. Januar

Zunächst waren  die  Bauarbeiten bis 5. Dezember geplant gewesen. Hintergrund war, dass ansonsten eine Rückzahlung von Fördergeldern an den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) drohte. In Gesprächen mit Verantwortlichen beim VRR habe die Stadtverwaltung nun aber eine Zusage erreicht, dass eine Verschiebung der Baumaßnahme möglich sein kann. Im Ergebnis sollen die Bauarbeiten jetzt erst am 11. Januar 2021 starten und rund acht Wochen dauern. Für diese Zeit bleibt der Ostwall in dem Bereich für den Individualverkehr gesperrt. Eine Umleitung über Philadelphiastraße und Neue Linner Straße soll planmäßig erfolgen.

Die notwendigen Bauarbeiten im Bereich der Rheinstraße haben das Ziel, die abschließende Barrierefreiheit im Bereich der Haltestelle herzustellen: Der Gehweg wird im Bereich der westlichen und östlichen Haltestelle um cirka 15 Zentimeter verbreitert. Des Weiteren werden eine Vielzahl von Optimierungen an den Leitelementen für Sehbehinderte im gesamtem Haltestellenbereich vorgenommen und dem aktuellen Stand der Technik angepasst. Durch die Verbreiterung des Haltestellenbereiches und der damit einhergehenden Versetzung der Kasseler Borde verschwinden auch die Abwassersenken aus dem Bewegungsbereich des ÖPNV. Sie sind dadurch nicht mehr den Verkehrslasten ausgesetzt. Die Senken werden mit einem Entwässerungsaufsatz versehen, der sich nahtlos in die Kasseler Borde einfügt und über eine seitliche Entwässerung verfügt.

Alle Verbindungen des ÖPNV, Busse und Bahnen, werden auch während der Bauzeit die Haltestelle Rheinstraße anfahren und passieren können. Zwei Bauabschnitte sind geplant. Der Haltestellenbereich umfasst auf beiden Seiten eine Länge von 80 Metern, davon werden jeweils 40 Meter pro Bauabschnitt versetzt. Durch dieses Vorgehen stehen auf beiden Seiten durchgehend 40 Meter Haltestellenbereich zur Verfügung, was einen barrierefreien Ein- und Ausstieg auch während der Baumaßnahme ermöglicht. Für die Verkehrsführung wurde ein Unternehmen beauftragt, welches in Abstimmung mit den zuständigen Behörden die Anfahrt zu den Parkhäusern Neue Linner Straße sicherstellen wird. Die Neue Linner Straße wird während der Baumaßnahme nicht gesperrt. Red/WD