Überblick Das ist der Plan für das neue „Artenschutzzentrum Affenpark“ im Krefelder Zoo

Krefeld · In Krefeld sind die Pläne für das neue „Artenschutzzentrum Affenpark“ im Zoo vorgestellt worden. Der Zeitplan im Überblick.

 Die Grafik zeigt die verschiedenen Bauabschnitte im Krefelder Zoo.

Die Grafik zeigt die verschiedenen Bauabschnitte im Krefelder Zoo.

Foto: Stadt Krefeld

Die Planungen für das neue „Artenschutzzentrum Affenpark“ auf zwei Hektar Fläche hat der Krefelder Zoo am Mittwoch detailliert vorgestellt. Ein Überblick über die geplanten Bauabschnitte, wie der Zoo sie beschreibt.

Bauabschnitt 0

Im Bauabschnitt 0 (Grafik unten rechts) wird das bestehende Außengehege der Gorillaanlage, der  „Gorilla-Garten“, auf 2000 Quadratmeter erweitert, damit die Gruppe um Silberrücken Kidogo – wie vom Zuchtprogramm gefordert – weiterwachsen kann. Die ca. 720 Quadratmeter große Erweiterungsfläche wird im Stil des „Gorilla-Gartens“ mit Trockengraben, Kunstfelsrückwand und einer naturnahen Gestaltung mit Naturboden, Bepflanzung, Klettergerüsten und Rückzugsmöglichkeiten gebaut.

Die Bruttokosten für Planung und Bau belaufen sich gemäß einer Kostenschätzung auf insgesamt ca. 802 000 Euro. Die Detail-Planung dieser Anlage ist in Vorbereitung.

 Die Grafik zeigt die verschiedenen Bauabschnitte im Krefelder Zoo.

Die Grafik zeigt die verschiedenen Bauabschnitte im Krefelder Zoo.

Foto: Stadt Krefeld

Je nach Baubeginn und Ergebnissen der Ausschreibungen ist eine Fertigstellung in 2022 realistisch. Der Bauantrag ist gestellt. Die Finanzierung über den Zoo gesichert.

Bauabschnitt 1

Im Bauabschnitt 1 (Grafik rechts inkl. mittlere Grünfläche) wird ein multifunktionales über 830 Quadratmeter großes Menschenaffenhaus gebaut, das aus zwei Abteilungen besteht, die jeweils mit einer großräumigen Außenanlage verbunden sind. Hier wird die neu aufzubauende Gruppe der Schimpansen leben, deren Gründertiere die beiden den Brand überlebenden Schimpansen Bally und Limbo sein werden. Desweiteren werden pubertäre männliche Gorillas, die aus der Zuchtgruppe entwöhnt wurden („Junggesellengruppe“) und eine mit den Gorillas zu vergesellschaftete Meerkatzen- oder Mangabenart hier gehalten.

Die nördlich vom Haus anschließende etwa 1100 Quadratmeter große Außenanlage der Schimpansen ist planerisch mit dem für das ehemalige Affentropenhaus entwickelten Bauvorhaben „Schimpansen-Wald“ nahezu identisch. Aufgrund der guten Kletterfähigkeiten von Schimpansen und auch jungen Gorillas werden beide Außenanlagen mit Edelstahlnetzen übernetzt sein, die zudem den Vorteil bieten, dass das gesamte Raumvolumen der Anlagen von den Affen genutzt werden kann.

Das Haus ist für Besucher begehbar, die über Großscheiben Einblicke in die Innenanlagen erhalten. Die Kostenschätzung für Planung und Bau beläuft sich auf insgesamt ca. 9,9 Millionen Euro.

Die Planung dieser Anlage ist in Vorbereitung, der Bauantrag kann bei Zustimmung der Gesellschafter im kommenden Jahr gestellt werden. Bei zeitigem Baubeginn in 2022 könnte das Projekt in 2023 abgeschlossen werden.

Bauabschnitt 2

Der Bauabschnitt 2 (Grafik unten links) ist der Anlagenkomplex für Orang-Utans, die in Gemeinschaftshaltung mit einer hochbedrohten Gibbon-Art gehalten werden sollen. Der Bau dieser Anlage kann erst nach Abschluss des B-Planverfahrens starten, da er überwiegend auf dem Erweiterungsgelände des ehemaligen Sport-Trainingsplatzes (Grotenburg) stattfindet.

Diese besteht aus einem für Besucher begehbaren 2-etagigen Warmhaus mit vier Innen- sowie vier Außenanlagen. Die Zahl getrennter Gehege wird vom Zuchtprogramm vorgegeben und muss eine große Flexibilität der Haltungsbedingungen ermöglichen. Da Orang-Utans wie auch Gibbons Baumbewohner mit einer kletternden Lebensweise sind, besitzen die Außenanlagen eine vollständig übernetzte Abgrenzung mit einer Vielzahl an Kletter- und Hangelmöglichkeiten, so dass das komplette Raumvolumen genutzt werden kann.

Die Besucher erleben die Tiere auf einem ansteigenden behindertengerechten Höhenweg, der in die 2. Etage des Hauses führt, von der aus die Innenanlagen einsehbar sind. Das Haus ist bewusst in die Randlage in Richtung zum Stadion gesetzt worden, um als 2-etagiger hoher Baukörper den Stadionlärm akustisch abzufangen. Dem gleichen Zweck dienen darüber hinaus bepflanzte Lärmschutzwände, die an der Zoogrenze zum Stadion errichtet werden.

Die Kosten des Bauabschnittes 2 werden gemäß einer Kostenschätzung des zuständigen Architektenbüros aktuell auf ca. 9,9 Millionen Euro geschätzt. Die Planung zur Baueingabe erfolgt in 2023, Baubeginn ist 2024, Bauende mit Fertigstellung spätestens in 2026.

Bauabschnitt 3

Als Bauabschnitt 3 (Grafik rechts oben) wird auf dem nördlichen Teil des Affenparks in Richtung „Zoobrücke“ ein Warmhaus für die angewachsene Gruppe der Schimpansen mit einem weiteren angrenzenden Außengehege im Stil des „Schimpansen-Waldes“ gebaut. Das Haus grenzt ebenso an dieses Außengehege, so dass eine vielfältige Anlagenstruktur von miteinander verbundenen Innen- und Außenanlagen entsteht, in der die Schimpansen ihr äußerst flexibles soziales wie räumliches Verhalten verwirklichen können.

Der Beginn dieser letzten Bauphase ab 2027 bietet zudem genügend Zeit, für die derzeit dort gehaltenen Arten wie Riesenschildkröten, Berganoa, Pinselohrschweine, Nilgauantilopen oder Formosa-Muntjaks alternative Haltungen im Zoo zu bauen und dorthin umzusiedeln oder sie abzugeben. Die Kosten des Bauabschnittes 3 liegen gemäß einer Kostenschätzung des zuständigen Architektenbüros aktuell bei ca. 7,3 Millionen Euro. Die Planung zur Baueingabe erfolgt in 2025, Baubeginn ist 2027, Bauende mit Fertigstellung spätestens in 2029.