Sicherheit für Kinder Mit Puppenspiel für Achtsamkeit auf der Straße

Krefeld · Stadt, Polizei und Verkehrswacht reagieren auf Unfallzahlen mit Kindern.

Die Initiative „Krefelder Fairkehr“ von Stadt, Polizei und Verkehrswacht setzt sich mit einem Puppenspiel für die Verbesserung der Verkehrssicherheit für Kinder ein. Auf dem Foto Manuel Többen (v.l.), Manuela Letzelter, Nadine Habeck und Nina Wagner mit den Puppen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Zahl ist zwar relativ zu sehen, doch drückt sie erst einmal eine Verbesserung aus. Bis Montag waren in Krefeld 2020 insgesamt 48 Kinder im Straßenverkehr verunglückt. Immer noch ein hoher Wert, dennoch deutlich geringer als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 hatten 100 Kinder einen Unfall, vier davon mussten anschließend im Krankenhaus stationär untersucht und versorgt werden. „Jetzt aber beginnt die dunkle Jahreszeit“, warnt Dietmar Winter, Leiter des Verkehrsdienstes und der Unfallprävention der Krefelder Polizei. Ob die niedrigere Zahl auch mit der Schließung der Schulen im Frühjahr zu tun habe, konnte Winter noch nicht bewerten. Auf jeden Fall gilt nun aber den Wert möglichst klein zu halten. Dafür hat die Stadt zusammen mit der Polizei und der Verkehrswacht neue Maßnahmen zur Mahnung und Vorsorge auf den Weg gebracht. Radiospots, ein neuer Internetauftritt der Kampagne „Krefelder Fairkehr“ sowie ein neues Stück der traditionellen Verkehrspuppenbühne.

Im Rundfunk werden künftig zwei neue, kurze Einspieler zu hören sein. In den Hauptrollen: Der draufgängerische Junge namens Tom, der seiner Begleitung Lisa imponieren will und dabei im Verkehr verunglückt. „Tom!“, hört man das Mädchen schreien, bevor es kracht. Bis zu 75 Mal sollen solche Audio-Beiträge in zwei verschiedenen Varianten bis zum 10. Dezember ausgestrahlt werden. Montags bis freitags, mehrmals am Tag. Immer auch mit dem abschließenden Verweis auf die Verkehrspuppenbühne. Diese Lehrstücke über das richtige Verhalten am Fahrbahnrand und darüber hinaus im gesamten Verkehr gibt es in Krefeld schon seit den 1960er Jahren.

Früher brachten der Verkehrskasper, die Großmutter und der Seppl den Kindern die Gefahren des Alltags entlang der Straße bei. Es hat sich bewährt. So manches analog vorgetragene Puppenstück ist für die Kleinen, die mit allerhand digitalen Medien und kleinen Bildschirmen aufwachsen, daher auch schon wieder eine Neuheit. Im neuen Stück „Freundschaft in Gefahr“ wird der forsche Tom auf seinem Tretroller von einem Auto angefahren. Lisa fragt sich, ob sie daran die Schuld trägt. Es geht um Freundschaft und Zusammenhalt, das den Einakter ausmacht. Dringende Botschaften werden in alltagstaugliche Geschichten gepackt. Alle Krefelder Grundschulen sollen das Stück nach Möglichkeit einmal ab dem 30. November in der Aula der Linner Burgschule besuchen.

Aber auch die Internetseite der Kampagne Krefelder Fairkehr hat einen neuen Anstrich erhalten. Neue Menüpunkte, heller, „moderner, knackiger“, wie es Designer Jost Kemmerling bei der Präsentation nannte. „Wir haben eine Kulisse erzeugt für die Inhalte der Zukunft“. Aber auch alte Lesestoffe gibt es noch zu sehen. Das Archiv ist mit übernommen worden. Man kann also auch einige Zeit zurückblättern. Das Präventionsvorhaben von Stadt, Polizei und Verkehrswacht feiert im nächsten Jahr das 20. Jubiläum. Die Zahl der verunglückten Kinder ist in dieser Zeit auf die Hälfte zurückgegangen. Weitere Informationen online.