Ersatz für Seidenweberhaus Neue Veranstaltungshalle: CDU will Verfahren stoppen

Krefeld · Die CDU will das Verfahren zum Bau einer neuen Veranstaltungshalle in Krefeld stoppen. Ein einzelner Interessent werde beim Ausschreibungsverfahren bevorzugt und der Rat habe kein Mitspracherecht.

Gesucht: Ein Ersatz für das Seidenweberhaus.

Foto: Jürgen Brefort

Die CDU will das Verfahren zum Bau einer neuen Veranstaltungshalle in Krefeld stoppen. „Uns fehlt hier der Wettbewerb um das beste Konzept, den nachhaltigsten Bau und am Ende auch den günstigsten Preis, um Steuergeld zu sparen. Völlig unverständlich ist es, dass die konkrete Ausschreibung nicht vorher mit der Politik abgestimmt wurde“, erklärt Manfred Läckes.

Beschlossen ist, das Seidenweberhaus als zentrale Veranstaltungsstätte aufzugeben und solange zu erhalten, bis eine neue Halle eröffnet ist. Um einen möglichen Investor zu finden, wurde ein sogenanntes Kostenpflichtiger Inhalt Interessenbekundungsverfahren gestartet. „Wir erwarten Anfang Dezember die Angebote der Teilnehmer“, hatte Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements der Stadt Krefeld Ende Oktober erklärt. An drei Teilnehmer habe die Stadt den konkreten Anforderungskatalog verschickt. Bekannt war, dass Wolf Reinhard Leendertz im Mies-van-der-Rohe-Business-Park das alte Kesselhaus in eine Veranstaltungshalle umbauen möchte. Zudem wurde von Plänen des Investors Engelbert Menne berichtet, an der Westparkstraße auf dem ehemaligen Kerrygold-Gelände unter anderem eine neue Veranstaltungshalle mit Hotel zu errichten. Der dritte Interessent ist der Krefelder Investor Ulrich Schmitter, der die Halle auf dem Dr.-Hirschfelder-Platz bauen möchte.

Der Vorwurf: OB Meyer und Verwaltung bevorzugen das Kesselhaus-Konzept

Ohne Namen zu nennen, wirft die CDU Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) und seiner Verwaltung vor, das Konzept von Leendertz zu bevorzugen. „Die aktuelle Ausschreibung wird aus unserer Sicht dazu führen, dass ein einzelner Anbieter ein Angebot abgibt“, sagt Kerstin Jensen.

Warum die CDU nun ihre Kritik äußert? „Nach Prüfung der Ausschreibungsunterlagen sowie einer Informationsveranstaltung der Verwaltung dazu, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die Ausschreibung nicht dafür sorgt, dass sich im Ausschreibungs-Wettbewerb das beste Konzept durchsetzen kann.“

Unverständlich sei zudem, warum die Politik künftig nur noch über den Pachtvertrag entscheiden soll, aber nicht über die Gestaltung und das spätere Angebot der Halle. „Es ist nach Eingang der Bewerbungen eine Bewertung nach einem Punktesystem vorgesehen. Über die Bewertung der einzelnen Punkte entscheidet jedoch alleine die Verwaltung. Das kann nicht Anspruch des Rates sein. Wir wollen daher wie bei der Hauptfeuerwache eine Jury, die über die Bewertung entscheidet. In diese Jury sollen Personen aus Verwaltung und Politik sowie Fachleute, die bereits Erfahrung bei der Errichtung von Veranstaltungshallen haben. Das hat bei der Feuerwache gut funktioniert. Alle Aspekte müssen politisch diskutiert werden, und dürfen nicht alleine durch die Fachverwaltung entschieden werden. Hätte man die Ausschreibung im Vorfeld auch noch einmal politisch beraten, gäbe es nun nicht den Punkt, dass wir sagen müssen, dass die Ausschreibung gestoppt werden muss“, so Peter Vermeulen.

(red)