Ab 21. September Stadt Krefeld nimmt erstmals an Mobilitätswoche teil
Krefeld nimmt erstmalig an der Europäischen Mobilitätswoche teil. Auch eine Straße wird an einem Tag gesperrt.
Die Stadt Krefeld nimmt zum ersten Mal an der Europäischen Mobilitätswoche teil. Schwerpunkt in diesem Jahr ist dabei der Fußgängerverkehr. Am Samstag, 21. September, wird für einen großen Mobilitätsmarkt in der Zeit von 8 bis 17 Uhr die Verlängerung der Straße Dionysiusplatz (Breite Straße) zwischen Lenssen- und Schwambornstraße gesperrt.
„Wir wollen den Autoverkehr nicht verteufeln. Es geht vielmehr darum, neue Akzente zu setzen, sodass die Menschen sehen, was auf Straßen gemacht werden kann, wenn die Autos nicht da sind“, erklärt Norbert Hudde, Fachbereichsleiter bei der Verwaltung für Stadt- und Verkehrsplanung.
Spiel, Spaß und viele Informationen werden es an dem Tag sein, ergänzt Krefelds Mobilitätsmanagerin Martina Foltys-Banning. „Eine Straßensperrung könnte man aber auch dafür nutzen, um Tische und Stühle auf die Straße zu stellen.“ Um die dann gewonnene Aufenthaltsqualität zu veranschaulichen, nahmen die Protagonisten der Veranstaltung am Montag auf einem Sofa direkt neben der Dionysiuskirche Platz – allerdings noch im Fußgängerbereich. Die Couch wurde extra für den Termin mit einem Kleinlastwagen vom Theater zur Kirche transportiert. Eine Sperrung der Straße, auch wenn sie für das Foto nur kurzfristig gewesen wäre, hätte einer Genehmigung der Verwaltung bedurft.
Diese gibt es aber für den 21. September. Schon am Sonntag, 15. September, wird die Mobilitätswoche im buchstäblichen Sinne eingeläutet. Stadt, ADFC und Fahrrad-Aktionskreis starten mit Interessenten um 18 Uhr auf zwei Rädern vom Hauptbahnhof auf den Kapuzinerberg. „Mit Licht, Klingel und Musik machen wir uns mit den Rädern auf den Weg über die Wälle, um dann gemeinsam den Sonnenuntergang zu genießen“, erläutert Karl-Heinz Renner vom Fahrrad-Aktionskreis und ADFC. Renner ist ebenfalls bemüht darum, die Teilnahme am Mobilitätstag nicht als Anfeindung zum Autoverkehr zu sehen. „Wir haben ja in Krefeld das Motto ,Fairkehr‘“. Und genau so nehme er das Miteinander auf dem Asphalt wahr. In die Schlagzeilen kämen immer nur zehn Prozent an undisziplinierten Verkehrsteilnehmern. Neun von zehn Autofahrern verhielten sich aber vorbildlich.
Eine weitere Million Euro
für das Radwegekonzept
Ähnlich sei dies mit der Wahrnehmung über den Zustand von Radwegen in Krefeld. „Tatsächlich passiert in Krefeld seit vier Jahren sehr viel bei der Sanierung“, sagt Renner. Von ursprünglich 200000 Euro seien die finanziellen Mittel in den Millionenbereich geklettert. Und Fachbereichsleiter Norbert Hudde ergänzt, dass eine weitere Million für das Radwegekonzept vorgesehen sei.
BUND-Vertreterin Karin Mast sieht dagegen Nachholbedarf für Fußgänger und betreut damit genau jenen Bereich, der in diesem Jahr Schwerpunkt der Mobilitätswoche ist. So werden vom Infostand der Kreisgruppe Schüler ausschwärmen, um Senioren nach ihrer Meinung über die Situation der Fußgänger in Krefeld zu erfragen. Zudem werden appelliert, mehr Zebrastreifen statt Bedarfsampeln zu schaffen.
Die Höhepunkte des Programms zur Mobilitätswoche in Krefeld
Einige Veranstaltungen der Mobilitätswoche auf einen Blick:
Eröffnungsvortrag „Geh mit! – Wege zu Fuß“ (Montag, 19. September, 19 Uhr, Anmeldung bei der VHS).
„Blind mobil – Orientierung mit dem Langstock und den Ohren“, Interessenten können mit Simulationsbrillen, das tägliche Leben von sehbehinderten Menschen auf der Straße nachvollziehen (Dienstag, 17 Uhr, Zugang zum Stadtmarkt zwischen Blumenladen und Kiosk).
Film „Lost in Translation“ (Dienstag, 18 Uhr, Primus Palast)
Abschlussveranstaltung Krefelder Stadtradeln (Mittwoch, 16.30 Uhr, Rathausfoyer).
Tour der Religionen, Radtour zu verschiedenen Gebetshäusern (Mittwoch, 20 Uhr, Start an der Alten Synagoge 1).
Mobilitätsmarkt, unter anderem mit dem Verein Anstoss (recycelte Räder), „Das Raedle“ (veganer Lieferservice per Rad) und dem On-Demand-Fahrzeug der SWK (Samstag, 12 bis 17 Uhr, Dionysiusplatz).
Das komplette Programm gibt es im Internet: