In Krefeld verteilt Rassistisches „Malbuch“ der AfD - Fraktionsvorstand entschuldigt sich für „Fehler“

Düsseldorf · Im Fall des umstrittenen „Malbuchs“ hat sich jetzt der Fraktionsvorstand der nordrhein-westfälischen AfD gemeldet und „Fehler“ eingeräumt. Jetzt wird das Buch eingestampft.

Bei einer Veranstaltung der AfD-Landtagsfraktion NRW in Krefeld sollen fremdenfeindliche «Malbücher» verteilt worden sein. Der Staatsschutz ermittele wegen Volksverhetzung in der Sache.

Foto: dpa/Andreas Bischof

In einer Pressemitteilung meldete sich der NRW-Fraktionsvorstand der AfD am Mittwochnachmittag zu dem in Kritik geratenen „Malbuch“ zu Wort. Das „Malbuch“ sei „verfrüht veröffentlicht“ worden, die beauftragte Projektgruppe „über das Ziel hinaus gegangen“. „Wenige“ Skizzen seien „nicht in Ordnung“ und entsprächen „nicht der Auffassung der Fraktion“. Es handle sich um einen organisatorischen Fehler, dass die „Malbücher“ bei einer Veranstaltung verteilt worden seien. Der Fraktionsvorstand entschuldige sich dafür und stellte klar, dass das gesamte Projekt „sofort und ersatzlos“ beendet würde.

Landtag will Finanzierung prüfen

Die Hefte mit dem Namen „Nordrhein-Westfalen zum Ausmalen“ sollen am vergangenen Wochenende bei einer Veranstaltung der AfD-Landtagsfraktion in Krefeld verteilt worden sein. In den „Malbüchern“ werden unter anderem bewaffnete Menschen unter türkischer Flagge gezeigt - offenbar bei einem Autokorso. Unter dem Banner „Wir baden das aus“ sind in einem Schwimmbad Vollverschleierte und eine Hand mit Messer zu sehen.

Der Landtag werde prüfen, ob die Fraktion Gelder unzulässig verwendet hat, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Der Staatsschutz ermittelt nach Angaben der Polizei wegen des Verdachts der Volksverhetzung in der Sache. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, sie werde die Angelegenheit ebenfalls prüfen.

Mehrere Vertreter anderer Parteien hatten die Zeichnungen als rassistisch bezeichnet. SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty etwa nannte das Buch „rassistisch“. Über die AfD twitterte er: „Jetzt will sie schon Kinder mit ihrer menschenverachtenden Ideologie aufstacheln. Dieses Buch gehört in die braune Tonne.“

(red/dpa)