Wenig Schnee So selten sind Weiße Weihnachten in Krefeld
Weiße Flocken am Weihnachtsmorgen wünschen sich wohl viele. Dabei ist solch ein heimeliges Wetter an den Feiertagen in Krefeld ziemlich selten.
Ein Festessen, warme Getränke und draußen frischer, unberührter Schnee – für so manchen hört sich das doch nach einem gemütlichen Bilderbuch-Weihnachten an. Dabei können die meisten die Weißen Weihnachten, die sie erlebt haben, wohl an einer Hand abzählen. In den vergangenen 65 Jahren lag am Heiligabend nur fünf Mal Schnee. Das zeigen Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die seit 1954 an den nächstgelegenen Messstationen in Forstwald, St. Tönis und Vorst gesammelt wurden. Ganz offizielle „Weiße Weihnachten“ gab es sogar nur drei Mal – der DWD benutzt diese Formulierung nämlich erst, wenn sowohl am Morgen des Heiligabends als auch des ersten und zweiten Weihnachtsfeiertags mindestens ein Zentimeter Schnee liegt. Das war in Krefeld nur in den Jahren 1981, 1986 und 2010 der Fall.
Laut DWD bleiben Weiße Weihnachten vielerorts ein „unerfüllter Wunsch“. Am Niederrhein liege die Chance auf Schnee an den Feiertagen bei rund zehn Prozent. Seltener sei das Phänomen nur im Rhein-Main-Gebiet und an der Nordseeküste. Viel häufiger würde das Wetter zum Jahresende sogar eher wärmer, der DWD spricht vom „Weihnachtstauwetter“. Der ersten Kaltluft mit Schneefällen bis in tiefere Lagen zwischen November und Mitte Dezember folge oft ein Wetterwechsel, bei dem milde Atlantikluft von Westen herangeführt wird. Ähnlich trübe sehen leider auch die Aussichten für dieses Jahr aus. In Krefeld erreichen die Temperaturen an den Feiertagen wohl bis zu zehn Grad Celsius. Ab dem kommenden Wochenende soll es darüber hinaus auch regnen.
Dass es früher mehr Schnee an den Feiertagen gegeben habe, ist laut DWD übrigens nicht der Fall. Weiße Weihnachten würden schlicht besser im Gedächtnis bleiben. Für den letzten Schnee ums Fest müssen Krefelder sich an 2010 erinnern. Damals lagen in der Stadt an allen drei Tagen mehr als 20 Zentimeter Schnee. Nicht jeder freute sich darüber – am Heiligabend lag drei Stunden lang der komplette öffentliche Nahverkehr lahm. „Weihnachten ist für sie ausgefallen“, sagte der Fuhrparkleiter der Stadtreinigungsgesellschaft damals zur Arbeit seiner Kollegen. Zumindest sie werden sich über den Regen am kommenden Dienstag vielleicht freuen.