Politik Krefeld sucht den SPD-Kandidaten

Nach der Vorstellungsrunde in drei Städten befinden sich diese Berlin-Bewerber auf Augenhöhe. Entscheidung am 30. September.

Die SPD-Stadtverbände in Krefeld, Moers und Neukirchen-Vluyn sind durch die bemerkenswerte Kandidaten-Tournee zusammengerückt.

Krefeld. Die Entscheidung fällt erst am 30. September in Moers. Schon jetzt ist klar: Die SPD-Stadtverbände in Krefeld, Moers und Neukirchen-Vluyn sind durch die bemerkenswerte Kandidaten-Tournee zusammengerückt. Einen eigenen Kandidaten haben die hiesigen Genossen nicht aufgestellt, um für den scheidenden Siegmund Ehrmann im Krefelder Norden bei den Bundestagswahlen anzutreten. Nach der ersten Vorstellungsrunde in allen drei Städten dürfen sich diese drei Bewerber Hoffnungen auf eine Kandidatur machen. Und damit darauf, Krefelder Interessen in Berlin zu vertreten:

Die Moerserin Silvia Rosendahl erklärt: „Die Vorstellungsrunden haben — egal wie es ausgeht — für einen neuen Stil innerhalb der SPD gesorgt, und das finde ich gut.“ Richtig sei auch gewesen, sie gegenüber der Presse zu öffnen, „denn die Bürgerinnen und Bürger haben einen Anspruch darauf, zu erfahren, wie sich die SPD aufstellt. Ich hasse Hinterzimmer-Politik!“

Vordringlich sei, in Berlin für eine bessere Finanzausstattung der Städte zu streiten. Krefeld müsse weiter investieren in den U 3-Ausbau, in die Schulen, die Innenstadtentwicklung und die Integration der Flüchtlinge. Der zunehmende Bedarf in der Jugendhilfe „kommt kostenmäßig obendrauf“.

Atilla Cikoglu, ebenfalls Moers, freut sich: „Ich habe bislang durchweg positive Rückmeldungen erhalten. Ich bin Realist genug, um zu wissen, dass dies noch keine Stimmen der Delegierten sind. Die Chance aufgestellt zu werden ist gering, aber das wusste ich schon bei meiner Bewerbung.“ Aber manchmal müsse man nach den Sternen greifen. Wichtig für Krefeld sei der Bundesverkehrswegeplan.

„Die SPD Krefeld hat bereits die wesentlichen Punkte herausgearbeitet. Unter dem Motto ,Gemeinsam besser’ müssen die Änderungswünsche alle Beteiligten auf allen Ebenen diskutiert werden.“ Zwei weiterere wesentliche Punkte seien die Reform SGB 8 und das Bundesteilhabegesetz. „Hierbei soll es zu wesentlichen Änderungen der Kinder und Jugendhilfe kommen, aber auch die Teilhabe der behinderten Menschen soll neu aufgestellt werden.“

Elke Buttkereit, vor den Vorstellungsrunden von Krefelds SPD favorisiert, resümiert: „Wir Kandidaten sind sehr fair und locker miteinander umgegangen und haben so für eine gute Atmosphäre der Veranstaltungen gesorgt.“ Für Krefeld würde sie das Problem der Infrastruktur aufgreifen und dazu den Kontakt zu Udo Schiefner (MdB Kreis Viersen, Mitglied Ausschuss für Verkehr) suchen. „Krefeld ist ohne ICE und S-Bahn-Anschluss, die A57 ein Dauer-Stau-Problem und der Rhein und die Häfen sind ein wichtiges Thema.“