Kommentar Wort des Bischofs ist gefragt

Krefeld · Solidarität mit St. Johann Baptist wächst über Grenzen hinaus

Der verwaiste Altar in der Kirche St. Johann Baptist.

Foto: Yvonne Brandt

Das Angebot der Union der türkischen und islamischen Vereine in Krefeld und Umgebung lässt im ersten Moment erstaunt aufhorchen: Die 13 Vereine mit mehr als 20 000 Mitgliedern erklären sich solidarisch mit der als konservativ-traditionell verorteten katholischen Gemeinde St. Johann und bieten auch finanzielle und organisatorische Hilfe an für den Fall, dass das Bistum dem Vorschlag der Gemeinde folgt und die Kirche dem Förderverein überträgt. Jedes Gotteshaus gleich welcher Religion sei auch für sie ein Gotteshaus, das respektiert und offengehalten werden müsse. Versöhnliche Worte auch für alle die, die ansonsten immer nur nach dem Trennenden statt dem Verbindenden im gemeinsamen Leben suchen.

Das Bistum hat sich bis heute nicht schriftlich zur Zukunft von St. Johann geäußert.  Das seit Mitte Dezember 2022 in Aachen vorliegende Rechtsgutachten der Gemeinde ist ebenso unbeantwortet geblieben wie Anfragen der Presse oder ein klares Zeichen des Bischofs. Der hat im Hinblick auf die 2020 erlassene Instruktion der Kongregation für den Klerus die Entwidmung der Kirche bislang abgelehnt. Die Übertragung an den Förderverein ist deshalb der einzig gangbare Weg. Zumal der katholischen Kirche insgesamt die Gläubigen davon laufen. Nicht so in St. Johann. Dort wächst die Gemeinde umso stärker zusammen und die muslimischen Nachbargemeinden solidarisieren sich. Vielleicht hat es deshalb erst der Schließung bedurft.