Krefelder Bauhaus kündigte Betriebsrätin - Jetzt regt sich Widerstand
Protest heute vor dem Baumarkt an der Mevissenstraße.
Weil eine Betriebsrätin unliebsam geworden war, wurde sie vom Unternehmen geschasst. Das sei beim Baumarkt-Riesen „Bauhaus“ durchaus so üblich, sagt Albrecht Kieser, von der Arbeitnehmerorganisation „work watch“. Betriebsräte genießen einen besonderen Kündigungsschutz, damit sie, aus einer gesicherten Stellung heraus, sich für die Interessen der Arbeitnehmer im Betrieb einsetzen können. Dennoch sei der Betriebsrätin gekündigt worden — mit Zustimmung des Betriebsrates. „Die Mehrheit ist der Geschäftsleitung wohlgesonnen“, sagt Kieser.
Nächsten Mittwoch findet vor dem Arbeitsgericht eine Verhandlung angesetzt, um eine Einigung zur Güte zu erreichen. Die Chancen dazu schätzt Kieser als gering ein. Sein Schützling habe noch die Hoffnung einer erneuten Beschäftigung im Betrieb, weshalb sie nicht mir ihrem Namen in die Öffentlichkeit gehen möchte. Sonst wäre die Chance wiederbeschäftigt zu werden unmöglich, so Kieser.
Seine Organisation „work watch“ möchte, zusammen mit dem Gewerkschaftsprojekt „Fair im Betrieb“, mit einer Protestaktion vor dem Markt an der Mevissenstraße nochmals Druck auf die Geschäftsleitung aufbauen. „Bei unserer ersten Aktion haben wir durchaus für Unruhe und Irritation gesorgt“, sagt Kieser. Sie waren mit Flugblättern auf Kunden zugegangen — vor und im Baumarkt.
Nur wenige Bauhaus-Märkte hätten überhaupt Betriebsräte — diese würden von Arbeitgeberseite als „Betriebsratsverseucht“ bezeichnet werden, so Kieser. „Darauf wollen wir aufmerksam machen.“ Ab 15 Uhr verteilen sie heute wieder Flugblätter. Diesmal auf städtischem Grundstück — man habe sich bei der Geschäftsleitung des Marktes angekündigt, aber keine Erlaubnis erhalten, sich auf dem Gelände aufzuhalten.