Anwohnerprotest 3200 Stimmen gegen neues Baugebiet

Krefeld · Anwohner wollen Wiesenhof in jetziger Form erhalten.

Bislang haben sich 3200 Verberger und Traarer gegen die geplante Neubausiedlung Wiesenhof ausgesprochen.

Foto: Stadt Krefeld

Knapp 2700 Unterschriften hat die Bürgerinitiative „Lasst dem Wiesenhof die Wiese“ in etwa drei Wochen mit ihrer Online-Petition gesammelt, zuzüglich 500 Unterschriften auf Papierlisten. Angesichts der geplanten 390 neuen Wohneinheiten in Form von Einzel-, Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern auf einer Gesamtfläche von 13,5 Hektar zwischen Nieper Straße und Luiter Weg fürchten die Anrainer die Versiegelung wertvoller Fläche, die Zerstörung von Kulturlandschaft, einen künftigen Verkehrskollaps und die Überlastung der Kanäle. Jetzt trafen sich die Anwohner mit Vertretern der Parteien, Naturschutzverbänden sowie einem Bauingenieur und Wasserexperten, um ihre Aktivitäten vorzustellen und das weitere Vorgehen zu besprechen.

„Alle Beteiligten waren sich darüber einig, dass eine Bebauung des Wiesenhofs in der bisher geplanten Dimension aus Natur- und Umweltschutzgründen sowie aus verkehrspolitischer Sicht nicht durchgeführt werden sollte, insbesondere vor dem Hintergrund der Klimakatastrophe und des durch die Stadt Krefeld ausgesprochenen Klimanotfalls“, sagt die Sprecherin der Bürgerinitiative, Nadja Kretschmer. Bis auf einen Teilnehmer sprachen sich alle Teilnehmer des Treffens für die komplette Erhaltung des Wiesenhofs in seiner heutigen Art aus; nur ein Anwohner könne sich eine maßvolle Bebauung vorzustellen.

Kretschmer berichtete von einem aktuellen Gespräch mit der Leitung der Gerd-Jansen-Schule des Landschaftsverbandes Rheinland. Danach seien die Schüler mit körperlicher und geistiger Behinderung durch ein künftiges stärkeres Verkehrsaufkommen Leidtragende. Es sei heute schon sehr schwierig zu verhindern, dass die Kinder selbstständig die Fahrbahn betreten. Schon jetzt sei der Verkehr zu den Bring- und Abholzeiten nicht ungefährlich. Die Schulleitung ebenso wie die Anwohner fürchten, dass durch die Anbindung an die Nieper Straße zu den Stoßzeiten dort ein Verkehrskollaps drohe. Schon heute würden sich in der Hauptverkehrszeit lange Staus stadteinwärts bilden.

Im kommenden Planungsausschuss am 19. November wird die Aufstellung des Bebauungsplanes 814 beraten, am 28. November soll sie im Rat beschlossen werden. Die Bürgerinitiative will ihre Petition im Planungsausschuss überreichen, sie hofft auf offene Ohren.