Krefelder Kunstwerk für 200 000 Euro verkauft
Die erste Versteigerung des Auktionshauses Schops Turowski war erfolgreich. Unter den Objekten: eine Spiegelwand von Adolf Luther.
„Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten“: In Krefeld hat sich das Auktionshaus Schops und Turowski, Kunst & Design niedergelassen — und bei der ersten Versteigerung an der Wiedstraße findet auch gleich ein Werk des Krefelders Adolf Luther einen neuen Besitzer. Für 200 000 Euro bleibt die Spiegelwand des Künstlers sogar in der Heimat. Es ist der höchste Preis, der jemals für ein Objekt des Künstlers erzielt wurde.
„Das war klasse“, sagt Inhaber Jürgen Schops zum gelungenen Verkauf. Die gesamte Versteigerung sei insgesamt toll gelaufen, meint sein Partner Thomas Turowski. 70 Prozent der Objekte wurden verkauft. Die Profis sind sehr froh über die Resonanz: Schon zur Vorbesichtigung kamen Interessenten aus Wien, Brüssel, London und Berlin.
Geboten wurde dann sogar auch aus Japan. Einige der verkauften Stücke gehen in die USA oder in europäische Sammlungen.
Aber manches bleibt eben auch. So wie die sphärische Spiegelwand Adolf Luthers. Denn für das Werk mit gut fünf Metern Breite gibt es am langen Nachmittag der Auktion erstmal kein Angebot. Der Einlieferer hat ein Minimalgebot von 220 000 Euro festgelegt, unter das er nicht gehen will. Das Maximalgebot im Saal liegt jedoch nur knapp darunter, bei 200 000 Euro.
Doch dann kommt am nächsten Tag ein Krefelder Ehepaar zu Schops und Turowski. Es schaut sich bei den beiden um — nicht zum ersten Mal — und überlegt. Es unternimmt einen einstündigen Spaziergang und entschließt sich: „Dieses Objekt hätten wir gern.“ Neben der Spiegelwand gehen Werke der Krefelder Künstler Herbert Zangs (10 000 Euro) und Norbert Prangenberg (7000 Euro) über den Auktionstisch. Unter den angebotenen Objekten sind auch Sachen, die für Jedermann erschwinglich sind. Das günstigste Los beträgt 20 Euro für ein Kunstplakat.
Je nach Objekt-Gruppe wechselt auch das Publikum im Auktionshaus. Für Schmuck und Silber interessieren sich andere Bieter als für Kunst oder Design. Zwei Glasgefäße von Pablo Picasso klettern auf 11 000 beziehungsweise 19 000 Euro. Design-Objekte der 1960er Jahre sind sehr gefragt.
Für Memphis-Möbel (italienische Entwürfe der 1960er Jahre) rufen sogar Bieter aus Amerika, um mitzusteigern. Das Auktionshaus hat dafür sieben Leitungen freigeschaltet: eine logistische Herausforderung. Denn es gibt mittlerweile vier Wege, um bei einer Auktion mitzubieten (siehe Kasten).
Im Saal diskret die Handheben ist mittlerweile nur noch einer davon. Und der Auktionator muss immer alles im Blick haben.
Ein großer Erfolg bei dieser ersten Auktion von Schops und Turowski, ist auch die Keramik von Lucie Rie. Die in London lebende Künstlerin konnte mit einer kleinen feinen Arbeit von 3 000 auf 16 500 Euro in den fünfstelligen Bereich aufrücken. „Wir haben hierfür einen hohen Zuschlag erwartet“, sagen die Auktionatoren. „Doch die Höhe war überraschend“. Für diese Schale kamen die Gebote nur aus Übersee. Da das Geschäft der Auktionatoren international ist, ist es besonders bemerkenswert, dass so viel Interessenten aus der Stadt für Werke und Entwürfe mit Krefelder Provenienz geboten haben.
Fazit von Schops und Turowski: „Wir sind total zufrieden und völlig erschöpft.“