Basteln an Ostern Krefelder Osterhase wirbt für Völkerverständigung

Seit 25 Jahren baut Hans Platen die verschiedensten Skulpturen aus Sperrholz. Zum Osterfest gibt es auch einen Mümmler.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Wer den Osterhasen sucht, muss Helga und Hans Platen in Hüls einen Besuch abstatten. Unten im Werkkeller des 76-Jährigen steht der Mümmelmann mit einer Größe von 1,30 Meter. Der Krefelder ist bereits seit über 25 Jahren in seinem Hobbykeller tätig. Angefangen hat alles mit einem Dackel: „Damals haben wir ein Enkelkind erwartet und ich wollte ihm einen Dackel zum Hinterherziehen machen“, erzählt der Rentner.

Aus Sperrholzplatten entstand so Platens erstes Kunstwerk. Allerdings unter manch waghalsiger Aktion, wie sich der 76-Jährige schmunzelnd erinnert: „Ich habe damals mit Lacken gearbeitet und vergessen, die Dosen abends zu schließen. Da der Ofen auch noch lief, ist es eigentlich ein Wunder, dass das Haus heute hier noch steht.“ Manch lange Stunde verbrachte er Rentner in seinem Werkkeller. Ab und an, so berichtet er, kam es sogar vor, dass er, vor lauter Eifer und Arbeit, nicht zum Essen kam: „Dann hat meine Frau mir das Essen in den Keller gebracht.“ Die Idee zum ersten Osterhasen kam ihm zum ersten Mal in den 2000er Jahren. Nachdem schon viele Kunstwerke entstanden waren, fertigte Platen einen 1,30 Meter großen Osterhasen an.

Die Besonderheit: Der Osterhase wünscht auf 28 verschiedenen Sprachen frohe Ostern. Ein echtes Unikat, das Grenzen überwindet, wie Platen voller Stolz zeigt: „Der stand auch in einem Jahr mal in der Sparkasse. Das hat mich sehr gefreut.“ Der Rentner, der früher als Schriftsetzer tätig war, liebt die kreative Arbeit. Mittlerweile ist der Keller des Hülser Ehepaares Platen allerdings voll bis in den letzten Winkel: Ob Osterhasen, Dackel, Schweine oder Krippen, Hans Platen hat sich an alles herangetraut und das meiste aus Sperrholz und der Farbe, „die ich überall so bekommen haben“, angefertigt.

Liebevoll lächeln die zahlreichen kleineren Osterhasen, die Platen neben dem großen Exemplar angefertigt hat, den Betrachter an. Einige von ihnen sind mit flotten Sprüche versehen: „Einmal wurden welche in Hüls ausgestellt, da haben wir eine richtige Geschichte dazu gemacht“, erinnert sich der 76-Jährige. Und das obwohl er, wie er bescheiden sagt, gar nicht malen könne. Stattdessen habe er ja nur Bilder vergrößert, ausgemalt und teilweise mit Sprüchen verziert. Bescheiden ist er, der kreative Papa der Osterhasenbande. Langsam falle ihm die Arbeit allerdings nicht mehr so leicht: „Ich werde müde, aber es wäre toll, wenn jemand noch mal etwas richtig Tolles mit den Osterhasen machen würde“, so Platen.

Der größte der Hasenbande wird aber, wie jedes Jahr, auch in diesem Jahr zu Ostern wieder das Haus der Platens schmücken: „Der hat schon so einiges mitgemacht“, berichtet Platen lachend, „ein bisschen Regen kann der schon ab.“