Bericht über Hintergründe Krefelder Polizeieinsatz wird Thema im Landtag
Update | Krefeld/Düsseldorf · Eine Polizistin schlägt immer wieder auf den Kopf eines Verdächtigen ein, der von ihren Kollegen festgehalten wird. Ein Videoclip dazu sorgte im Internet für massive Kritik an der Polizei. Was passierte bei dem Einsatz? Dazu soll der Innenausschuss informiert werden.
Nach der Kritik an einem Polizeieinsatz in Krefeld soll der Fall im Innenausschuss des Landtags aufgerollt werden. Die SPD-Fraktion hat einen entsprechenden Bericht der Landesregierung angefordert. Ein im Internet verbreiteter Videoclip zeigte, wie ein Mann von mehreren Polizisten festgehalten und von einer Beamtin mehrfach auf den Kopf geschlagen wird.
Die Staatsanwaltschaft prüft nach Angaben eines Sprechers weiter, ob ein Anfangsverdacht für Körperverletzung im Amt vorliegt. Es müsse unter anderem geklärt werden, welche Situation der Videosequenz vorausgegangen sei.
Dazu hatte die Polizei mitgeteilt, dass es zunächst zu einem Brand in der Wohnung gekommen war, in der der Mann (47) war. Als die Polizisten ihn raus holen wollten, sei er zurückgerannt und habe etwas in die Flammen geworfen. Wieder an der Tür habe er mit einer Zange nach den Polizisten geschlagen. Er habe um sich getreten und gespuckt. Im Gerangel mit den Beamten habe er auch noch ein Reizgas der Polizei aufgehoben. Der Mann kam wegen schwerer Brandstiftung und Widerstands in Untersuchungshaft.
„Das im Netz kursierende Video zur Festnahme in Krefeld hat aufgrund der dort sichtbaren Gewaltanwendung bei vielen Menschen Fragen aufgeworfen. Diese gilt es zu klären“, so der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Hartmut Ganzke: „Wenn der Vorwurf des Machtmissbrauchs in der Polizeiarbeit im Raum steht, ist eine schnelle Klärung im Interesse aller Polizistinnen und Polizisten, die Tag für Tag in NRW ordentlich ihre Arbeit erledigen.“
Ganzke will von der Landesregierung in einem schriftlichen Bericht die Hintergründe des Falls erfahren und bittet „um Stellungnahme zu den in Presse und sozialen Medien erhobenen Vorwürfen.“