Prozess startet Fünf Männer wegen Gruppenvergewaltigungen in Krefelder Wohnung vor Gericht

Krefeld · Fünf Männer sollen in zwei Fällen jungen Frauen K.O.-Tropfen oder eine ähnliche Substanz ins Glas getan haben. An den hilflosen Frauen sollen sie sich in der Wohnung eines Krefelders nacheinander vergangen haben. In einem Fall immer wieder – über Stunden.

Fünf Männer stehen ab Freitag unter anderem wegen gemeinschaftlicher Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung vor dem Klever Landgericht.

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Sie sollen Frauen wehrlos gemacht und sie dann gemeinsam vergewaltigt und sexuell missbraucht haben – dafür stehen von Freitag an fünf Männer vor dem Landgericht Kleve. Die Anklage geht davon aus, dass die 24 bis 29 Jahre alten Männer, darunter ein Krefelder, Frauen etwas ins Getränk gemischt haben, das sie handlungsunfähig machte, wie das Landgericht Kleve erklärt. Dann sollen sie zwei Frauen in zwei Fällen sexuell missbraucht, auch vergewaltigt und davon Videos mit ihren Handys gemacht haben. In einem Fall soll das Martyrium bis zu fünf Stunden gedauert haben.

Angeklagt sind die fünf Männer der gemeinschaftlichen Vergewaltigung, der gefährlichen Körperverletzung und der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs. Es geht um zwei Fälle – beim ersten waren der Anklage zufolge vier der Beschuldigten mit dabei und beim zweiten Fall waren es drei.

Junge Frauen sollen in Krefelder Wohnung mitgenommen worden sein

Im ersten Fall hatten drei Beschuldigte laut Anklage im Februar den Kontakt zu Frauen aufgenommen, die sie aus einer Düsseldorfer Diskothek kannten. Sie holten die jungen Frauen ab und fuhren nach Krefeld in die Wohnung eines Angeklagten. „Dann sollen die drei einem Mädchen Substanzen, möglicherweise K.O.-Tropfen, gegeben haben, die mindestens zu einer Bewusstseinseintrübung führten“, sagte ein Gerichtssprecher. Nachdem die andere junge Frau die Wohnung verlassen habe, hätten die drei und ein hinzugerufener Angeklagter die junge Frau vergewaltigt und auch Videos davon gemacht.

Anklage spricht von Martyrium von vier bis fünf Stunden

Bei dem zweiten Fall nur Wochen später soll sich einer der Männer mit einer Frau zu einer gemeinsamen Nacht verabredet haben. Zur Verabredung erschien er aber laut Anklage nicht allein, sondern mit einem anderen Beschuldigten. Demnach fuhren sie gemeinsam wieder in die Wohnung des mitangeklagten Kumpels in Krefeld. Sie sollen auch dieser Frau Alkohol und eine Substanz gegeben haben. „Dann kam es in der Wohnung für die nächsten vier bis fünf Stunden zu zahlreichen sexuellen Handlungen, auch zu Vergewaltigungen“, so der Gerichtssprecher.

Die beiden Opfer sind Nebenkläger in dem Verfahren. Aus Platzgründen finden die Verhandlungen nicht nur in Kleve, sondern auch in den Räumen des Amtsgerichts Neuss und des Landgerichts Duisburg statt. Auftakt ist in Neuss.

(dpa)