Orchester Muckefuck Ein Jazzabend direkt am Rhein
Das Neusser Orchester Muckefuck wartete den Regen ab und spielte dann am Uerdinger Strand ein besonderes Konzert.
Krefeld. Jede Menge Spaß haben die Besucher der Rhein Side Gallery beim Auftritt des Jazzorchesters Muckefuck. Als die Jazzband am Samstagabend auf der Bühne der Rhine Side Gallery loslegt, klart auch endlich das Wetter auf. Wegen starker Regenschauer am Nachmittag findet das Konzert eine Stunde später als ursprünglich geplant statt. „Das ist hier immer sehr wetterabhängig. An manchen Tagen hätte man auch gut ein Schwimmbad aufstellen können, da stand alles unter Wasser. Das wirkt sich dann natürlich auf die Besucherzahlen aus“, sagt Wilfried Paul, Geschäftsführer von Chairman. Seine Firma verleiht die Liegestühle auf der Rhine Side Gallery. „Insgesamt ist die Resonanz der Besucher aber sehr positiv“, so Paul weiter.
Karl-Heinz Dorscht
Beim Auftritt der Band Muckefuck sind alle Bänke am Sandstrand voll besetzt. Die fünfköpfige Combo spielt „Musik von gestern für Leute von heute“. Muckefuck, vor allem hierzulande bekannt als dünner Ersatzkaffee, setzt sich aus den rheinischen Wörtern Mucken (braune Stauberde) und fuck (faul) zusammen. Ein Getränk, das nicht unbedingt jedermanns Geschmack ist: Musikalisch begeistert das Jazzorchester aus Neuss aber die zahlreichen Besucher.
Der beschwingte Jazz der 1920er und 1930er Jahre passt perfekt zu einem entspannten Sommerabend an der Rhine Side Gallery. Muckefuck stehen seit über 20 Jahren auf der Bühne und haben Engagements im gesamten Bundesgebiet. Der Auftritt in Krefeld ist für die Musiker dennoch etwas Besonderes. „Das Ambiente hier aus Industriekultur und Strandfeeling ist wirklich außergewöhnlich“, freut sich Bandleader Joachim Phillipps, genannt Jojo. Die Band aus Neuss hat mit dem Trompeter Boris Odenthal auch einen gebürtigen Krefelder in ihren Reihen, doch der spielt am Samstagabend bereits mit seiner zweiten Band Smelling Faces auf dem Sommerfest der Prinzengarde der Stadt Krefeld. Für ihn springt daher kurzerhand ein holländischer Ersatzmann ein. „
Der Dixieland, Swing und New Orleans Jazz erntet viel Applaus, die musikalische Untermalung ist für viele Krefelder aber nicht der Hauptgrund für einen Besuch der Uerdinger Rheinfront. „Ich bin schon das dritte Mal hier“, sagt die Uerdingerin Bertram Hilger. „Die Veranstaltung ist eine tolle Idee. Endlich findet hier mal etwas Schönes statt, früher hatte das Gelände hier am Zollhof eher etwas von einer Ruine. Und ihr Begleiter Karl-Heinz Dorscht ergänzt: „Die Uerdinger lechzen nach Unterhaltung. Hier passiert normalerweise nicht so viel, daher begeistert uns die Rhine Side Gallery. Es sollte nur mehr Überdachungen geben, dann wäre man nicht so stark vom wetterabhängig.“