Hardy Rittner: Übungen auf einem Flügel aus Krefeld
Echo-Preisträger und Pianist Hardy Rittner aus Rüsselsheim tritt beim 2.Sinfoniekonzert im Seidenweberhaus auf.
Krefeld. Frisch gelobt und schon eine Mini-Tournee durch Krefeld und Mönchengladbach mit dem 2. Sinfoniekonzert der Niederrheinischen Sinfoniker: Hardy Rittner wurde am vergangenen Sonntag mit dem Deutschen Musikpreis Echo in der Sparte Klassik für seine Einspielung des gesamten Klavierwerks von Arnold Schönberg ausgezeichnet.
Damit erhielt der 29-jährige Pianist bereits zum zweiten Mal einen der renommiertesten Klassikpreise der Welt. 2009 bekam er ihn schon einmal als bester Nachwuchskünstler des Jahres im Fach Klavier.
Der aktuelle Echo lobt Rittners Einspielung sämtlicher Klavierwerke von Arnold Schönberg. Es ist ein "schlankes Gesamtwerk", das gut auf eine 60-Minuten-CD passt. Für den Pianisten war diese Aufnahme nötig, um einmal dem Ausdrucksgehalt gerecht zu werden, der bei anderen Pianisten seiner Meinung nach zu kurz kommt. "Schönberg hat nicht diese scheinstrukturelle, metronomisch tickende Musik geschrieben! Seine Werke haben auch Charme, manchmal auch einen Walzer-Gestus; aber das kommt selten heraus. Er war auch ein wunderbarer Melodienerfinder."
Trotz dieses Engagements für Schönberg ist dies nicht sein Lieblingskomponist. Brahms steht ganz weit oben, auch Schumann, Bach, Schubert und Ravel. Für die Musik von Bela Bartok beispielsweise hat er gar nichts übrig.
Mit dem Niederrhein verbindet den gebürtigen Rüsselsheimer und nun noch in Berlin studierenden Musiker sein Übungsflügel. In seinem Elternhaus steht ein alter Kawai-Flügel. Vor Jahren fuhr die Familie nach Krefeld, um einen schwer gängigen Flügel für das Üben zu Hause zu kaufen.
Wenn man auf einem solchen Instrument üben kann, überrascht einen an Konzertflügeln nichts mehr, sagt die Pianisten-Erfahrung.
Mit Mönchengladbach kann Rittner noch nichts verbinden, dorthin werden ihn seine Auftritte nun erstmals führen. Die Anfänge der Mini-Tournee liegen in Wuppertal, wo Rittner ein Konzert gegeben hatte. Hinterher kam er mit Graham Jackson, dem Generalmusikdirektor der Niederrheinischen Sinfoniker, ins Gespräch und es entstand die Idee einer musikalischen Zusammenarbeit, eben die Sinfoniekonzerte.
Arnold Schönberg steht dabei aber nicht auf dem Programm. Stattdessen das Klavierkonzert von Robert Schumann sowie Werke von Anton Weber und Ludwig van Beethoven. "Im Vergleich zum Chopin-Jahr geht das Schumann-Jubiläum etwas unter und da möchte ich etwas dagegen setzen."