Krefeld Jugend musiziert: Ein Wettbewerb mit seltene Instrumente
Neben den Klassikern können sich auch Schüler mit Schlagzeug oder Akkordeon für „Jugend musiziert“ bewerben.
Am 4. und 5. Februar 2017 kommen wieder zahlreiche junge Nachwuchsmusiker in die Krefelder Musikschule zum Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“. Für die Musikschule geht es dabei aber nicht nur darum, Sieger zu küren — der Wettbewerb ist ein wichtiges Mittel, Nachwuchs zu fördern und auch weniger beliebte Instrumente für die jungen Leute spannend zu machen.
Das Akkordeon etwa. Da sei es besonders schwierig, Nachwuchs zu finden, weiß Musikschulleiter Ralph Schürmanns. Beim letzten Wettbewerb, der in Krefeld stattgefunden hat, sei dieses Instrument aber eines der ausgeschriebenen gewesen. Lange hatte man noch überlegt, ob es sich lohne, wegen nur ein paar weniger Teilnehmer extra Prüfer kommen zu lassen. Am Ende entschied man sich dafür — und hatte auch auf lange Sicht etwas davon: Die Anmeldezahlen für Akkordeonunterricht sind seitdem gestiegen.
Auch in diesem Jahr ist Akkordeon eine der ausgeschriebenen Kategorien. Diese wechseln von Jahr zu Jahr. Zufällig sind es beim nächsten Wettbewerb in Krefeld die gleichen, wie beim letzten, der hier stattgefunden hat.
Besonders interessant sind dabei zum Beispiel die Pop-Kategorien, die am Drum-Set und an der Gitarre ausgeschrieben sind. „Das ist immer noch etwas neues und immer noch besonders“, sagt Thomas Dieckmann, Vorsitzender des Regionalausschusses von Jugend musiziert.
Musikschulleiter Schürmanns ist dagegen besonders gespannt auf die Kategorie „Neue Musik“. „Da ist Musik gefragt, die sich in ihrer Tonsprache vom gängigen Romantischen und Klassischen unterscheidet. Eine klar avantgardistische Tonsprache“, sagt er. Es sei schwierig hierzu etwas zu finden, das zu so jungen Musikern passt. Dabei sind beim Wettbewerb nicht nur die Jüngsten zum Mitmachen eingeladen: Je nach Kategorie geht die Altersgrenze bis 26 Jahre.
Die Organisatoren hoffen auf viele Anmeldungen. Es sei schön, dass bei so einem Wettbewerb Musiker aus der ganzen Region zusammentreffen — beim Regionalwettbewerb sind Schüler aus den Kreisen Kleve und Wesel (linksrheinisch) und der Stadt Krefeld dabei.
Aus seiner Arbeit als Musikschulleiter und Musiklehrer weiß Schürmanns aber, wie schwierig es heute sein kann, Musikunterricht für Schüler anzubieten. „Allein den Stundenplan festzulegen, ist manchmal eine Herausforderung“, sagt er. Viele der Schüler hätten wegen G8 auch am Nachmittag am Gymnasium Unterricht — oft sogar bis 16 oder 17 Uhr. Ein Instrument zu lernen, scheitere da oft nicht am Interesse, sondern an der Zeit für die Proben.
Trotzdem könne man sich in Krefeld noch über einen guten Stamm an Musikschülern freuen. „Jede Woche kommen hier fast 500 Kinder und Jugendliche hin, um Musik zu machen“, sagt Schulleiter Schürmanns. Einige davon sogar, um Akkordeon zu spielen.