Junge Künstler zeigen Schuhe und Zollstöcke

Die GKK knüpft mit der neuen Ausstellung Kontakte zum Nachwuchs — mit sehenswertem Ergebnis.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. An der Gartenmauer hängt ein filigranes Gebilde aus Zollstöcken, im Innenraum ist ein witziger Show-Room für Fantasie-Schuhe eingerichtet. Dies sind zwei Beispiele für die neue Ausstellung im Kunst-Spektrum, das mit dem „Forum Junge Kunst“ erstmals künstlerischer Nachwuchs präsentiert.

Die im Haus an der St.-Anton-Straße ansässige Gemeinschaft Krefelder Künstler (GKK) ist von ihrer Altersstruktur her in die Jahre gekommen. Deshalb will man gezielt mit jüngeren Künstlern der Region Kontakte knüpfen. Eine Jury der GKK hat für diese erste Schau sechs Kandidaten ausgewählt, entsprechend den sechs Räumen des Hauses.

Den Auftakt im Erdgeschoss macht Garvin Dickhof, der seine ausgefallenen plastischen Arbeiten im Garten platziert hat. Im Innenraum fallen neben den biegsamen Zollstock-Plastiken auch die aus unzähligen klein gefalteten Papierelementen und geschichteten Holzstücken gestalteten Skulpturen ins Auge. Dickhof versteht es, aus alltäglichen Materialien ästhetisch reizvolle Objekte zu schaffen.

Auf andere Weise gelingt das auch Petra Wittka. In dem letzten und kleinsten Raum im Obergeschoss hat sie einen Showroom für Shoe-Design eingerichtet. Nur durch die Tür darf man auf die skurrilen bunten Objekte blicken, die erst bei genauem Hinsehen an Schuhe erinnern. Neben den ausgefallenen Formen ist das Material interessant. Wittka kombiniert Gummi, Metall und sogar Keramik für die wirklich nur zur Betrachtung geeigneten Stücke.

Jedenfalls könnte man mit diesem verrückten Schuhwerk keinesfalls den von Norbert Krause vorgeschlagenen Weg zurücklegen. 25 Karten mit Richtungsangaben sind der Ausgangspunkt für einen Spaziergang durch die Krefelder Innenstadt nach dem Zufallsprinzip. Je nach Mischung der Karten gestaltet sich der Weg, der immer am Kunst-Spektrum startet.

Ein Beispiel dafür hat der Künstler mit Fotos eines einstündigen Spaziergangs dokumentiert. Alle zehn Minuten hat er ein Foto des entsprechenden Ortes gemacht. „Zeige du mir meine Stadt, zeig’ ich Dir Deine!“ hat Krause diese Aktion genannt, die durch den Fokus der Kamera neue Blicke auf bekannte Orte ermöglicht.

Reizvolle fotografische Arbeiten zeigen auch Marcell Bonten und Dorothè Straßburger, den Part der Malerei steuert Anne Fiedler bei. Eine abwechslungsreiche Schau ist hier gelungen, und es bleibt zu hoffen, dass der frische Wind in der GKK nicht allzu schnell wieder abflaut.

St.-Anton-Straße 90. Mo./Do., 16-20 Uhr; Sa. 11-14 Uhr. Bis 31. Mai.