Krefeld Junge Musiker spielen bei „KulTournee“ auf Burg Linn

Krefeld. Die jungen Talente wissen, wie sie ihre Instrumente zum wohltönenden Klingen bringen können. Alle Mädchen und Jungen, die jetzt in den Räumen des Museums Burg Linn musizierten, gehören zur Krefelder Musikschule und sind Preisträger des Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert 2017“.

Foto: Dirk Jochmann

Talente nicht nur, sondern auch schon Könner. Sie lernen beim öffentlichen Auftritt gleichzeitig das, was für eine Bühnenkarriere wichtig werden kann. „Noch mal verbeugen und nett lächeln“, fordert Julia Polziehn die Streicherinnen auf, und das tun sie dann auch. Sie freut sich, dass so viele Zuhörer in den Barock-Saal der Burg gekommen sind. Auch an den anderen Orten der ersten „KulTournee“ ist Betrieb. Im Jagdschloss präsentieren sich verschiedene Duos und Quartette in unterschiedlichen Besetzungen. Da streichen Mütter noch mal über Kleidchen, bevor die Geige angesetzt wird, und der Opa springt aufgeregt mit dem Foto-Apparat herum.

In der Burg-Küche sind es die preisgekrönten Holzbläser der Ensemblewertung mit Blockflöte, Querflöte, Klarinette, Saxophon und Fagott, die stimmungsvoll flöten und blasen. Gleich drei kleine Bläser-Trios haben sich im Unteren Ritter mit Kornetts positioniert, sie können sogar sehr laut schmettern, so etwa bei „Down by the Riverside“. Den Blechbläsern merkt man die Freude an, mit der sie sich fast verausgaben. Erstaunlich, wie kräftig bereits ein Neunjähriger ins blank-glänzende Horn tuten kann. Ohne großes Getue setzten sich im Oberen Rittersaal drei Jungen nacheinander an den Flügel. Ihre Griffe in die Tasten muten artistisch an, wenn sich die Hände kreuzen und die Töne zu parlieren scheinen, kommt bei den Zuhörern höchste Bewunderung auf. Ohne Noten legen die Solisten einen Level vor, der noch viel verspricht.

Eine „Schnapsidee“ nennt Musikschulleiter Ralph Schürmanns die Verabredung zu dieser Veranstaltung. Denn tatsächlich sei die Idee dazu bei einem Gespräch zwischen ihm und der neuen Linner Museumsleiterin Jennifer Morcheiser bei einem Schnaps entstanden, den man gemeinsam zu sich nahm. Profitieren sollen alle Seiten davon, das Krefelder Publikum, an Historie und Kunst interessiert, war nach Linn gekommen zur Ausstellung über „1517 — Krefeld und die Reformation“, die eine Stunde vor Konzertbeginn eröffnet wurde. Ähnlich werden die Tournee-Auftritte auch weiterhin organisiert.

In Zukunft wird die „KulTournee“ an ungewöhnlichen und überraschenden Orten fortgesetzt. „So können unsere Schüler das vielfältige Kulturangebot der Stadt näher kennenlernen“, wünscht sich Ralph Schürmanns.