Kaiser-Wilhelm-Museum: Was steht unterm Strich?
Am Ende könnte die Sanierung 17 bis 18 Millionen Euro kosten. Die Politik reagiert mit Kritik, aber auch mit Verständnis.
„Der Teufel steckt im Altbau“ titelte die WZ im Mai 2013 — für die Sanierung des Kaiser-Wilhelm-Museums scheint das nun mehr denn je zu gelten. Von 12,5 Millionen Euro bewegten sich die Baukosten in zwei Schritten auf 14,5 Millionen Euro. Nun gestand Dezernent Martin Linne, diese Zahl werde „deutlich übertroffen“. Details nannte er nicht.
Insider gehen davon aus, dass am Ende 17 bis 18 Millionen Euro unter dem Strich stehen könnten. Hinzu kämen wohl noch die Kosten für Auslagerung und Transport der Kunst sowie die Miete für das Zwischenquartier der Museumsleute in Uerdingen.
Kritik an Linne kam am Mittwoch von der FDP: Deren Vorsitzender Joachim C. Heitmann hält das Vorgehen des Beigeordneten für „nicht akzeptabel“. Er bemängelt, dass die Mitteilung zum Museum „en passant“ und ohne Zahlen erfolgte: „Anscheinend sollen die Politik und die Öffentlichkeit mit vagen Informationen ruhig gestellt werden.“
Auch die SPD sieht die Art des Vortrags kritisch: „Wir möchten das gerne Schwarz auf Weiß haben“, sagt Björn Rüsing, Sprecher der SPD im Bauausschuss. Das Grundproblem sei jedoch, dass CDU und FDP die Kosten der Sanierung vorab auf 12,5 Millionen Euro gedeckelt hätten: „Das war Haushaltskosmetik.“
Jürgen Wettingfeld (CDU) verweist aus heutiger Sicht auf die „komplexe Situation“ im Museum: Unliebsame Überraschungen und Verzögerungen seien bei einem solchen Bau normal. „Mein Eindruck ist: Die Verantwortlichen versuchen, die Kosten im Griff zu behalten.“ Man müsse Martin Linne die Chance geben, die Details im nächsten Ausschuss vorzutragen.