Kultur in Krefeld Kulturpolitiker diskutieren am Dienstag

Krefeld · Im Krefelder Ausschuss für Denkmal und Kultur geht es auch um die Gebühren der Fabrik Heeder und Ärger um Dennkmäler.

Im Kultur- und Denkmalausschuss wird auch über die Gebühren für die Nutzung der Fabrik Heeder gesprochen.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Ab dieser Woche kann das politische Gremium, in dem die kulturellen Belange der Stadt diskutiert und entsprechende, auch Denkmäler der Stadt betreffende, Entscheidungen getroffen werden, wieder seine Arbeit aufnehmen. Am Dienstag trifft sich der Ausschuss für Kultur und Denkmal zum ersten Mal in dieser Legislaturperiode unter Vorsitz von Heidi Matthias (Grüne). Es gibt in Krefeld virulente kulturpolitische Themen, diese stehen oft im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie: ob die Förderung von durch Lockdowns ausgebremste Kulturschaffende, digitale Wege, Kultur und Publikum zusammenzubringen, innovative Veranstaltungsformate oder Modellversuche.

Es finden sich zu diesen breiten Themenbereichen in der Tagesordnung, die am Montag, 12. April, vorlag, noch wenige Punkte. Vielleicht ist mit kurzfristigen Einbringungen zu rechnen. Beraten wird vornehmlich auch über die kulturellen Bereiche im Entwurf des Haushaltsplanes 2021. Die CDU wünscht Informationen zum Umsetzungsstand, der in der AG Museen Linn am 17. September 2019 besprochenen Erneuerungs- und Veränderungsbedarfe für das Textilmuseum und das Museum Burg Linn.

Eine Vorlage des Oberbürgermeisters setzt sich mittelbar mit der aktuellen Situation der Kultur in der Pandemie auseinander. Es geht um eine Änderung der „Entgeltordnung für das Kulturzentrum Fabrik Heeder“. Kurz um die Frage, wie viel Gebühren für die Benutzung für Veranstaltungen zu entrichten sind. An den Beträgen der bisherigen Entgeltregelung wird nichts geändert. Im Lichte der Pandemie fehlte es aber bis dato, so die Argumentation in der Vorlage, an einer „nötigen Flexibilität“. Daher soll es ab jetzt möglich sein, dass in „begründeten Einzelfällen“ der Oberbürgermeister von den vorgegebenen Entgelten abweichende Regelungen treffen kann. Sprich: Die Entgelte werden je nach Situation zur Verhandlungsbasis zwischen Veranstalter und Stadt. Eine Reduktion um 50 Prozent war schon zuvor möglich.

SPD, Grüne und UWG/WUZ setzen Denkmal-Themen auf die Agenda

Die SPD und die Grünen fordern in einem gemeinsamen Antrag die Verwaltung auf, den Investor des Projektes „Umbau des Denkmals ehemalige Krankenanstalten Kölner Straße“ zu bitten, das Projekt in einer nächsten Sitzung des Ausschusses vorzustellen. Die Schleiff GmbH plane, das von Architekt Heinrich Johann Freyse 1843 bis 1848 errichtete Baudenkmal zu einem Wohngebäude umzubauen – wie dies „denkmalverträglich“ umgesetzt werden könne, wollen die beiden Fraktionen vorgestellt bekommen und hoffen auf eine Vorbildwirkung.

Weniger vorbildlich empfinden UWG/WUZ die Entfernung historischer Pflastersteine, wie jüngst an der Bismarckstraße. Daher fordern sie in einem Antrag den Kommunalbetrieb Krefeld um eine Stellungnahme, warum „Denkmalbehörde und Bezirksvertretung nicht informiert waren“. Zudem soll es hierzu zukünftig eine Verpflichtung bei historischen Wegen und Stätten geben. Einen aus ihrer Sicht problematischen Fall zeigen die Grünen auf. Dabei geht es um ein Haus mit historischer Fassade an der Breite Straße, die im Jahr 2020 „im Zuge einer Modernisierung aber völlig entstellt worden“ sei. Ein weiteres Thema für die Grünen ist die Fortschreibung der Denkmalliste. Überprüft werden solle, ob die noch nicht eingetragenen Bauten des Architekten Hans Volger nicht Denkmalwert besitzen.

Die Sitzung findet ab 17 Uhr im Seidenweberhaus statt.