Kulturelle Bildung in Krefeld Kulturrucksack: Jugendliche gestalten Tapete in Fabrik Heeder

Krefeld · So war der besondere Tapeten-Workshop in der Fabrik Heeder. Für weitere Kultur-Angebote der Stadt Krefeld für junge Menschen sind noch Plätze frei.

Teilnehmer des Workshops gestalteten Tapeten.

Foto: Stadt Krefeld

Mit Kartoffeldruck und bunter Farbe bringen zwei Jugendliche Autos auf eine Tapetenbahn auf. Gerade überlegen sie, wie sie den Streifen mit Spraydosen veredeln könnten. Nur einige Meter weiter gestaltet ein anderes Mädchen eine Tapete mit alten Zeitungsresten. Auf dem Papier entstehen collagenartige Köpfe, die einzigartigen Charakter zeigen.

Vier Tage lang half Künstlerin Claudia Reich den sieben Teilnehmenden des „#Hall of Paper“-Workshops, ihr kreatives Potenzial in der Fabrik Heeder auf Tapete zu entfalten. Am Samstag, 30. April, stellen sie im Rahmen einer Ausstellung ihre Kunstwerke vor. Der Workshop ist Teil des Kulturrucksack-Programms „#Break through“, welches das Kulturbüro der Stadt Krefeld dieses Jahr mit Geldern des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft entwickeln konnte.

Workshops für Kinder
zwischen zehn und 14 Jahren

Neben künstlerischen Angeboten präsentieren sich das Kulturbüro und mehrere lokale Kooperationspartner auch mit Workshops aus den Bereichen Musik und Tanz, Schauspiel und Literatur sowie Digitales. „Wir möchten möglichst vielen Kindern und Jugendlichen Teilhabe an kultureller Bildung ermöglichen“, erklärt Anke Zwering als Mitarbeiterin des Kulturbüros und Projektleiterin. Das Programm 2022 umfasst 20 Angebote, von denen 14 noch bis zum Ende des Jahres starten. Noch sind viele Plätze in den Workshops für Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren frei. „Auch beim #Hall of Paper-Workshop hätten wir noch freie Plätze gehabt“, sagt Anke Zwering. 

Die sieben Teilnehmenden beim „#Hall of Paper“-Workshop waren mit vollem Elan dabei. Am ersten Tag lernten die Kinder und Jugendlichen in einer Führung durch die Fabrik Heeder die Geschichte der alten Tapetenfabrik kennen. Zwischen etlichen Materialien wie Spraydosen, Farbtöpfen, Stempeln oder Klebstoff und Scheren entwickelte die Gruppe anschließend unter Anleitung der Künstlerin Claudia Reich ein Konzept, um eigenständig Tapeten zu gestalten. „Wir merkten schnell, dass die Teilnehmenden alle in eine ähnliche Richtung dachten“, erzählt die Krefelderin. „Am Ende haben wir uns gemeinschaftlich für das Motto ‚Mensch, Stadt, Natur‘ entschieden.“ Neben Claudia Reich begleitete eine Studentin des Fachbereichs Design der Hochschule Niederrhein, die bei diesem Kulturrucksack-Angebot als Kooperationspartner diente, die Jugendlichen. Mit Videokamera und Fotoapparat half sie, den Prozess zu dokumentieren. Aus den Bildern entstehen nach dem Workshop eine Fototapete sowie ein Film, die bei der Ausstellung am 30. April um 16 Uhr im Pförtnerhaus der Fabrik Heeder gezeigt werden sollen.

Freie Plätze bei Angeboten gibt es zum Beispiel noch für das Angebot „#Step out of line“. Beim Tanzworkshop, der an mehreren Terminen im Mai und Juni stattfindet, werden die Profis der Area Urban Dance Company, zu denen auch Majid Kessab als mehrfach ausgezeichneter Hip-Hop-Tänzer gehört, die Jugendlichen mit in ihre Welt nehmen. Für ein besonderes Projekt kommt das städtische Kulturbüro mit den benachbarten Kulturrucksack-Verbundstädten Willich und Viersen zusammen. In „#Deine Stadt – Dein Podcast“ fertigt Journalistin Daniela Tepper mit den Jugendlichen einen hörbaren Stadtplan an, der anschließend als Podcast bereitgestellt wird. Der Workshop findet am 8. und am 9. August statt. In einem Theaterprojekt beschäftigen sich die Jugendlichen damit, wie sie sich über TikTok, Snapchat, Instagram und Co. Gehör verschaffen können. In selbsterarbeiteten Szenen werden die sozialen Medien unter die Lupe genommen. Das Angebot findet vom 16. bis zum 18. September im Krefelder Werkhaus statt. Alle Angebote sind kostenfrei. Das gesamte Programm von „Breakthrough“, den Angeboten des Kulturbüros und seiner Kooperationspartner im Rahmen des Kulturrucksacks und Infos zur Anmeldung gibt es online. Red