Landwehr: Eine alte Schanze für den Frieden im Land
Linner Archäologen untersuchen derzeit das 630 Jahre alte Bodendenkmal in Forstwald mit Hilfe einer Grabung.
Krefeld. Seit Jahren hat der Krefelder Helmut Sallmann engagiert um den Erhalt der Forstwalder Landwehr gestritten und immer wieder durch Publikationen auf diese besondere Art von Bodendenkmal hingewiesen. In der Zwischenzeit hat sich auch die Politik dieses Themas bemächtigt. Ganz neu: Auch die Linner Archäologen haben Interesse gezeigt und sich in den vergangenen Wochen ein Stück dieser Landwehr in der Nähe des Hückelsmay-Denkmals genauer angeschaut. Die kleine Grabungstruppe legte unter Anleitung des Linner Museumschefs Christoph Reichmann und Grabungsleiter Uwe Girndt einen Schnitt leicht versetzt und quer durch die Anlage mit ihren drei Gräben und zwei Wällen. Noch heute ist der Originalzustand dieser über 650 Jahre alten Landmarke mit dem einst zwei Meter tiefen Mittelgraben deutlich ablesbar, trotz der vielen Verschleifungen. So weiß man jetzt, dass zuerst der innere Graben ausgehoben wurde und die beiden Wälle sehr steile Böschungen hatten. Landwehr wurde um 1350 angelegt Die Landwehr an der Hückelsmay ist etwa im Jahre 1350 angelegt worden als Grenzmarkierung zwischen Kurköln und dem Herzogtum Kleve-Moers. Auf den Wällen waren Buchen angepflanzt, die immer wieder gestutzt wurden, so dass ein undurchdringliches Hindernis entstand, vor allem für Reiter. Es diente dem Landfrieden, lenkte eventuelle Passanten und Fuhrwerke zu den Schlagbäumen, schützte die Flur vor Räuberunwesen und hinderte die Bauern daran, ihr Vieh auf fremde Äcker zu treiben. Solche Unsitten waren damals häufig Anlass zu Zwisten, die ausarten konnten.
Archäologe Reichmann erklärte gegenüber der WZ, dass man aus dieser Zeit keine Funde gemacht habe. Allerdings seien in der Nähe Relikte der Schlacht von 1758 entdeckt worden: Uniformknöpfe und Schnallen.