Ausstellung Mit Bleistift und Farben in den Süden
Krefeld · Reisezeichnungen Krefelder Künstler zeigt der Verein Kunst und Krefeld in einer Ausstellung. Die Bilder entstanden von 1930 bis in die 70er Jahre.
Ein beliebtes Thema in der Kunst ist die Reisezeichnung. Der Verein Kunst und Krefeld zeigt seit Sonntag eine Auswahl solcher Blätter. Es sind Arbeiten sechs verschiedener Künstler. Der zeitliche Rahmen spannt sich von den 1930er Jahren bis 1970.
Der Schwerpunkt der Blätter von Hans Aeberli, Gustav Fünders, Wilhelm Holzhausen, Hellmut Seegers und Heinrich Verleger liegt auf den 1950er und 1960er Jahren und spiegelt damit auch die allgemeine Reiselust jener Zeit wider. Bevorzugtes Ziel war der Süden, speziell Italien. Mit Bleistift, Kohle, Tusche und immer wieder in Aquarell hielten die Künstler verschiedene Motive fest.
In den leuchtenden Farben, wie bei Holzhausen, spiegelt sich das Licht und die schöne Landschaft auf der Insel Elba wider. Bei Aeberli wird die Hitze auf der fast bühnenartigen gestalteten Terrasse spürbar, bei Fünders überrascht die fotografische Präzision seiner Venedig-Ansicht. Zwischen dem wunderbar abgestuften Blau des Himmels und des Wassers erstreckt sich eine äußert zierliche Silhouette von Murano.
Minimalistische Eindrücke von weißem Mauerwerk und südlicher Vegetation hat Seegers auf Ischia festgehalten. Die schlichte Bezeichnung „Südliches“ trägt eine Serie von Bleistiftzeichnungen von Heinrich Verleger. Besonderer Blickfang ist eine Kohlezeichnung, die einen von Häusern umgebenen Kirchturm in Nizza zeigt.
Arbeiten von Paula Bärenfänger sind eine echte Entdeckung
Eine echte Entdeckung sind die Arbeiten von Paula Bärenfänger. Die Künstlerin wurde 1884 in Krefeld geboren und lebte später hauptsächlich in Positano, wo sie 1953 starb. Aufgrund einer Erkrankung, die sie nahezu unbeweglich machte, konnte sie nur eingeschränkt malen. Ihre Ansichten sind meist aus dem Fenster heraus entstanden, mit Blick auf eine Terrasse, auf Häuser, das Meer.
Eine Sonderstellung nehmen sogenannte Klappbilder ein. Wie auf einer Klappkarte befindet sich auf der rechten Seite das Hauptmotiv, auf der linken Seite eine Art Rahmen, den man vor das Bild klappen kann. Auch dieser Rahmen ist sorgfältig gemalt. Durch das Aufstellen der Klappbilder bekommen die Motive eine besondere Tiefe, als blicke man durch ein Tor oder Fenster auf ein Motiv. Es sind kleine idyllische Ansichten, deren heiterer Charakter nichts vom Schicksal der Künstlerin verraten. Bärenfänger lebte in großer Armut und wird bis heute in Positano verehrt. Bei der Eröffnung am Sonntag erinnerte Reinhardt Wendt an die fast vergessene Krefelderin.
Die Eröffnung war am Sonntag, geöffnet Mi und Do 15 bis 18 Uhr, So 13 bis 16 Uhr, bis 31.März, Steinstraße 5,