Sinfoniekonzert Zarte Leidenschaft im Seidenweberhaus

Krefeld. · Pianist Herbert Schuch spielt mit Niederrheinischen Sinfonikern.

Pianist Herbert Schuch spielte mit den Niederrheinischen Sinfonikern im Seidenweberhaus.

Foto: Ja/Bischof, Andreas (abi)

Stimmungsvolle Klangbilder von Frühlingsidylle bis zu Morgendämmerung und spanischen Impressionen bietet das 4. Sinfoniekonzert der Niederrheinischen Sinfoniker im Seidenweberhaus. In seiner „Idylle de printemps“ lässt Frederick Delius (1862-1934) auch keinen Takt lang Zweifel am Thema des Stücks. Da schwebt der Klang der Oboe über einem feinen Klangteppich, den vor allem die Streicher und Harfe auslegen. Alles schwelgt in Harmonie.

Diese Grundstimmung setzt sich im Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll op. 25 von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) fort. Herbert Schuch (1979), der Solist am Flügel und die Niederrheinischen Sinfoniker unter der Leitung von Generalmusikdirektor Mihkel Kütson lassen ein Paradebeispiel romantischer Musik lebendig werden. Aus dem Feuer des ersten Satzes Molto allegro von fuoco wird im nachfolgenden Andante die nächste Idylle. Zarte Leidenschaft entsteht im fein abgestimmten Wechselspiel zwischen Solist und Orchester. Aber auch mit virtuosen perlenden, mit kraftstrotzenden Läufen in atemberaubendem Tempo kann Schuch bei seinem Spiel begeistern.

Nach der Pause steht Francis Poulencs (1899-1963) Werk „Aubade. Concerto choréographique” auf dem Programm. Etwas verloren hinter vielen nun leeren Stuhlreihen dürfen nach Vorgabe des Komponisten nur 18 Instrumente (Blasinstrumente, tiefe Streicher und ein Flügel) Szenen aus dem Leben der Göttin Diana in Klangbilder umsetzen.

Wieder in großer Besetzung starten die Niederrheinischen Sinfoniker das Finale mit Claude Debussy (1862-1918) und seinen „Images pour orchestre“. Diese Bilder für Orchester entführen auf eine stimmungsvolle Reise durch England, Spanien und Frankreich. Das Publikum ist so begeistert gerade von den spanischen Impressionen, dass ein spontaner Zwischenapplaus aufebbt.

Damit liefert das Orchester schon eine Einstimmung auf das nächste Konzert (siehe Kasten), in dem sich die musikalisch dargestellten Bilder nun auch noch auf einer Leinwand bewegen werden. Großes Kino!