Theater Krefeld und Mönchengladbach Theater öffnet mit vier Premieren

Krefeld · Theater Krefeld spielt wieder: Karten für Aufführungen unter besonderen Corona-Regeln am Krefelder Haus können gebucht werden. Los geht es am 29. Mai mit einem Stück über „Die Callas“.

Premieren-Auftakt in Krefeld ist „Meisterklasse“ in der Regie von Petra Luisa Meyer; ein Stück über die berühmte Operndiva Maria Callas.

Foto: Matthias Stutte

Die Kultur in Krefeld kann wieder aufleben. Die neue Coronaschutzverordnung des Landes lässt weitreichende Öffnungen gekoppelt an Inzidenz-Stufen zu. So startet auch das Krefelder Haus des Theaters Krefeld und Mönchengladbach; noch unter besonderen Bedingungen als Teil des Modellkommunen-Projekts des Landes, die aber eigentlich weniger erlauben als die neue Coronaschutzverordnung.

Theater hält sich an strengere Vorgaben aus Modellprojekt

Nach langer Zeit der Entbehrung in der Pandemie kehrt das Theater Krefeld am 29. Mai in den Präsenz-Spielbetrieb zurück. Dies mit sorgsam vorbereiteten, „premierenreif“ gehaltenen Produktionen und unter speziellen Regeln mit reduzierter Platzkapazität von ca. 170 Personen pro Vorstellung im Theater selbst und 32 in der Fabrik Heeder. Wie eine Sprecherin des Theaters auf Nachfrage mitteilte, ist eine kurzfristige Anpassung an die neuen, großzügigeren Regelungen – etwa schon jetzt mit 250 Menschen im Publikum – akut in Bezug auf die folgenden Premieren noch nicht realisierbar. Man sei im engen Dialog mit den Trägerstädten.

Es gelten also weiter die üblichen Regeln wie mit Abstand gesetzte Sitzplätze, zertifizierte Belüftung, besondere Eingangs- und Ausgangsprocedere und Co. Notwendig ist aber auch ein negativer Corona-Test (kein „Selbsttest“), der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Gleichgestellt sind auch Geimpfte, deren zweite Impfung mindestens zwei Wochen zurückliegt, und von einer Corona-Infektion Genesene. Für alle gilt, dass sie Nachweise vor einem Vorstellungsbesuch vorlegen müssen. Außerdem ist das Tragen einer FFP2-Maske auch während der Vorstellung verpflichtend. Kinder bis zum Schuleintritt sind von der Testpflicht ausgenommen. Eine besondere Rückverfolgbarkeit erfolgt digital über das Ticketvergabesystem. Bei jeder Ticketbuchung werden die Kontaktdaten abgefragt und gespeichert. Die Rückverfolgung können Zuschauer unterstützen, indem sie sich vor dem Theaterbesuch zusätzlich über die Corona-Warn-App mit dem Scan eines QR-Codes im Theater (Aushang im Eingangsfoyer) anmelden, heißt es in den Regeln, die das Theater veröffentlicht hat. Die Theatergastronomie bleibt zu, aber das neben dem Theater gelegene Café Paris ist vor und nach den Vorstellungen geöffnet.

Der Vorverkauf für alle Veranstaltungen hat begonnen. Online und an der Theaterkasse. Abonnenten erhalten die Eintrittskarten zu ihrem Abo-Preis. An der Abendkasse können nur gekaufte Karten abgeholt werden.

Folgende Premieren erwarten die Besucher:

Samstag, 29. Mai, 19.30 Uhr

Den Auftakt macht das Schauspiel „Meisterklasse (Master Class)“ von Terrence McNally in einer Deutschen Bearbeitung von Inge Greiffenhagen und Bettina von Leoprechting. In der Inszenierung von Petra Luisa Meyer wird der Zuschauer in die Welt der Meisterklassen versetzt – jenen Kursen, in denen berühmte Sängerinnen oder Sänger, fast ritualisiert, jüngere Profis interpretatorisch und gesangstechnisch vor einem Plenum unterrichten. Dabei geht es hier um die legendären Meisterklassen der berühmten Sopranistin Maria Callas (verkörpert von Eva Spott), die sie in den frühen 1970er Jahren an der Juilliard School in New York gegeben hat. „In der Kunstfigur Maria Callas verschmelzen die Tragik ihres privaten Lebens sowie das ihrer Bühnenfiguren zu einer faszinierenden Symbiose, die bis heute der Nährboden für den Fankult rund um die Diva ist“, heißt es in der Ankündigung. Ein Porträt, aber noch mehr ein Blick in eine besondere, bisweilen etwas sonderbare Sphäre.

Sonntag, 30. Mai, 19.30 Uhr

„Während wir warten“ ist im Wartemodus des Ballettensembles in der Pandemie entstanden. Das Publikum erwarten Choreografien von Ballettchef Robert North, Alessandro Borghesani, Teresa Levrini, Francesco Rovea und Radoslaw Rusiecki – getanzt wird zu Musik von Ennio Morricone, André Parfenov, Antonio Vivaldi, Led Zeppelin. Bei der Uraufführung in Krefeld ist zudem auch ein Filmprojekt von Amelia Seth zu der Musik von Peter Gabriel zu sehen. Auch bei ihr geht es um das „Warten“; um das Thema möchte dieser Abend auf besondere pandemie-taugliche tanzkünstlerische Weise kreisen. Am Flügel begleitet von André Parfenov.

Sonntag, 6. Juni, 18 Uhr

Matthias Gehrts und Thomas Blockhaus’ Version von Schillers „Wilhelm Tell“ war schon inmitten der Pandemie als eine Art Lesung im Stream auf beeindruckende Weise zu erleben. Nun feiert die Produktion, die starke Bezüge zu aktuellen Diskursen aufzeigt und diese auch konstruiert, in Präsenz als Theaterstück in der Regie Gehrts Premiere. Mit Paul Steinbach in der Titelrolle und Generalintendant Michael Grosse als Hermann Gessler.

Mittwoch, 9. Juni, 20 Uhr
(Fabrik Heeder)

Der Generalintendant steht auf der Bühne, beziehungsweise sitzt vor einem Fernseher, auch bei der vierten Premiere in Folge. Die findet in der Fabrik Heeder statt. Es dreht sich an diesem Abend alles um Fußball. „Das Wunder von der Grotenburg“ von Rüdiger Höfken ist eine szenische Lesung und erinnert humoristisch und lustvoll mit Fußballleidenschaft an das Spiel am 19. März 1986. Bayer Uerdingen trat in der heimischen Grotenburg gegen Dynamo Dresden an – und schlug die Spitzenmannschaft aus der DDR sensationell mit 7:3. Hier ein Wunder – dort ein Trauma. Auf der Bühne agieren Betti Ixkes, Höfken selbst und Grosse.

Weitere Aufführungen bis 10. Juni

Zur Wiederaufführung kommt auch „Carmen“ (3. Juni), „Die Walküre – 1. Akt“ (9. Juni) und zum ersten Mal in Präsenz die schon als Stream uraufgeführte Produktion „Beuys‘ Küche“ (10. Juni). Alle, auch weitere schon buchbare Termine, finden sich mit stets aktuellen Informationen online.