Das Theater hintenlinks plant den Neustart Vorfreude auf das Sommerprogramm

Krefeld · Nach mehr als einem Jahr pandemiebedingter Schließung stellen sich Anuschka und Peter Gutowski, die Betreiber des Theater hintenlinks, die bange Frage, ob ihnen die Besucher treu geblieben sind. Sind die nicht gerade barrierefreien Räume in der alten Brotfabrik an der Ritterstraße noch zeitgemäß?

Anuschka Gutowski schlüpft für das Theater hintenlinks in die Rolle des „Pinselheinrich“.

Foto: THL/Tobias Becker

Ist das Publikum zu neuen digitalen Formen abgewandert oder bedarf es gar einer Modernisierung des Sommerprogramms, um Gäste anzulocken? Mit einer bunten Mischung aus bewährten Aufführungen und frischen Ideen wie Ganztagsfestivals überraschen die „Theaterhasen“ mit ihrer 30 Jahre langen Bühnenerfahrung mit In- und Outdoor-Stücken. Los geht es indoor mit bewährten Aufführungen für Erwachsene schon am 28. und 30. Mai mit „Der kleine Prinz“ und „Durst“ nach Antoine de Saint-Exupéry sowie am 11. Juni mit „Da wackelt die Wand“ und am 25. Juni mit „Bulette mit Weißbier – Fassbrause mit Kraut“. „Da hoffen wir mal ganz optimistisch, dass sich der Trend des Inzidenzwertes von erstmals unter 100 am Mittwoch in Krefeld verfestigt und die Öffnung mit Publikum zulässt.“

Festhalten wollen die beiden am „Spektakel an der Gartenpforte“, das im vergangenen Jahr als Notlösung im Corona-Sommer begann und als Open-air-Wunsch-Veranstaltung auf der heimischen Terrasse oder im Garten von Theaterfreunden zu privaten Festivitäten mit großem Erfolg gebucht wurde. „Das hat uns Darstellern und den Familien zuhause sehr viel Spaß gemacht.“ Frei buchbare Termine gibt es unter anderem für den „Pinselheinrich“, ein musikalisches Stück über das Berliner Original Heinrich Zille. Dann steht der Leierkastenmann plötzlich im Garten und spielt Berliner Lieder und Moritaten auf seiner Drehorgel. Ob blinder Bettler, Hure oder Conferencier – Schauspielerin Anuschka Gutowski glänzt wie üblich in allen Rollen und Ehemann Peter führt Regie. Den teuren Leierkasten hat der Förderkreis gespendet.

Neu ist das Tagesprogramm für Kinder und Erwachsene

Neu, ungewöhnlich und überraschend ist das Tagesprogramm für Kinder und Erwachsene, das im Hinterhof der Brotfabrik von Juni bis August stattfinden wird. Vormittags bei den Matineen gibt es Lesungen und Musik mit Schauspieler Daniel Minetti im Wechsel mit der Hausherrin. Für die Kleinen spielt an den Nachmittagen das Seifenblasen-Theater aus Meerbusch verschiedene Puppentheater-Produktionen. Und am Abend folgen Ausschnitte aus den hauseigenen Programmen. Dazwischen kann das Publikum bei Gesellschaftsspielen oder Büchern und Verköstigung verweilen. Sommerspaß pur für die Familie.

„Corona hat tiefe Spuren hinterlassen“, sagt der Hausherr. Über den Sommer 2020 habe man sich mit eigenen Aufführungen gerettet. Doch ohne Fördermittel von Stadt und Bund hätte das Theater wohl nicht überlebt. „Wir hoffen darauf, dass es eine Neuauflage des Kulturhilfsfonds für die Corona-Nachwehen gibt.“ Das ganze Programm gibt es im Netz.