Leserstimmen Was Krefelder im Lockdown kulturell vermissen

Krefeld · Die WZ hatte in einem Artikel drei Fragen an die Krefelder Kulturszene gestellt. Nun konnten sich auch unsere Leser beteiligen. Ein Überblick.

Aktion „Night of Light“ tauchte die Kufa in Rot. Ein Zeichen für die Kultur und Veranstaltungswirtschaft im Lockdown.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Wir hatten drei Fragen in die Krefelder Kulturszene hinausgesandt und Antworten erhalten, die wir veröffentlichten. Zeitgleich baten wir auch unsere Leser, ihre persönliche Sichtweise uns mitzuteilen. Die drei Fragen waren: „Was macht für Sie die Krefelder Kultur aus?“, „Was vermissen Sie aus dem Bereich der Krefelder Kultur derzeit im Lockdown am meisten?“ und „Worauf freuen Sie sich, wenn Kulturveranstaltungen in Krefeld wieder möglich werden?“.

Von Piet Pauwelen erreichte uns über Facebook folgende Antwort. Für ihn macht „das Bunte, die Mischung aus vielen einzelnen Angeboten“, die Krefelder Kultur aus. „Sei es das Folklorefest, das Theater, die Kulturfabrik, Veranstaltungen im Jazzkeller, Kulturrampe oder das Electric Mushroom Festival auf dem Theaterplatz etc. Das alles vermisse ich sehr“, schreibt er uns. Am meisten vermisse er im Lockdown „Konzerte, Festivals, Museen, Veranstaltungen in diversen Locations.“ Und wenn es wieder möglich wird, freue er sich „einfach einmal wieder ‚unter Leute’ zu gehen und sehen, welche Mühe und wie viel Liebe in solche Veranstaltungen gesteckt werden.“

Anika Büst schreibt uns auch auf Facebook, dass sie neben der Kufa auch vermisse, zum Pferderennen oder zum Trödelmarkt auf dem Sprödentalplatz zu gehen, aber auch „in die Rheinlandhalle Eislaufen“. Es sei „so vieles, was fehlt, was das Leben so bunt gemacht hat“. Eine andere Leserin schreibt uns, sie vermisse jede Art von „Live-Events, Kufa, Folklorefest, Jazz Keller“. Weitere Stimmen erwähnen den Flachsmarkt und „in Linn den Weihnachtsmarkt“. In einem Kommentar schreibt eine weitere Leserin auch, dass ihr das unbeschwerte Leben fehle. Dazu gehöre spontan essen zu gehen. Doch fehle auch beispielsweise eine Runde Billard oder etwa der kostenlose Besuch am Donnerstag im Kaiser-Wilhelm-Museum.

Für unsere Leser ist Kultur vielfältig, kann offenbar so Verschiedenes bedeuten. Für einen unserer Leser, der auf Facebook kommentiert hat, ist es wichtig zu betonen, dass es „die“ Krefelder Kultur nicht gebe. Je freier die Akteure seien, desto erfindungsreicher seien sie in Pandemie-Zeiten. Im gleichen Kommentar heißt es zugleich auch: „Ich mag Jazz. Bis zu einem gewissen Grad. Aber wenn es wieder los geht, darf es erst mal laut und rockig sein! Der ‚Frust der letzten Monate’ muss raus.“

Per E-Mail erreichte uns eine Einsendung von Monika Nelles. Die Krefelder Künstlerin antwortet auf die Frage, worauf sie sich freue, wenn Kulturveranstaltungen wieder möglich werden, wie folgt: „Dass alle noch da sind. Dass keinem Kulturschaffenden die Puste ausgegangen ist.“ Um das zu verhindern, hätten sich in vielen Städten Vereine gebildet, um finanzielle erste Hilfe Angebote machen zu können. Für Krefeld wolle Nelles die Initiative „Wir müssen reden“, das Kulturbüro, den Krefelder Stadtrat und die Provinzgiganten „lobend erwähnen“. Sie hätten einen „beachtlichen Hilfsfonds auf die Beine gestellt.“ Doch sie schreibt: „Dieser Topf ist mittlerweile leer“, und führt aus, dass die Provinzgiganten einen Verein gegründet haben, „der Spende annimmt, um Gelder an in Not geratene Künstler weiterzugeben.“

„Wenn die Kultur wieder in unser Leben zurückkehren soll, tun wir doch etwas dafür, damit sie nicht verkümmert. Es wäre zu überlegen, ob so ein Spendenkonto nicht zu einer Dauereinrichtung werden könnte“, schreibt Monika Nelles in ihrer E-Mail unserer Redaktion. Laki