Uerdingen Laternen als Lichtblicke

Krefeld-Uerdingen · Martins-Laternen und Vorweihnachtszeit: Uerdinger Kaufmannsbund und Partner haben sich für die nächsten Wochen einige Aktionen ausgedacht.

Schüler der Paul-Gerhardt-Schule zeigen ihre Laternen. Diese werden von Einzelhändlern in Uerdingen ausgestellt.

Foto: wz/Bischof

Nichts wird es in diesem Jahr mit den St. Martins-Umzügen. Ein paar Schüler der Paul-Gerhardt-Schule tragen ihre Laternen trotzdem vor sich her. Das blau-rote Stadtwappen ist zu sehen, auf der anderen Seite die Uerdinger Rheinbrücke, das unverwechselbare Wahrzeichen.

Laternen sollen in der Fußgängerzone hängen

Der Fleiß soll nicht umsonst gewesen sein, haben sich die Initiatoren des Uerdinger Kaufmannsbundes in Kooperation mit der Schule gedacht. So sollen 90 selbstgebastelte Laternen in den dunklen Tagen dennoch im Herzen der Rheinstadt zu sehen sein. In der Fußgängerzone, im gewerblichen Zentrum, sollen sie hängen. „Wir wollten ein kleines Zeichen in schwierigen Zeiten setzen“, sagt Uwe Rutkowski, Vorsitzender des Kaufmannsbundes und führt aus: „Wir waren von der Idee begeistert. Fast alle Einzelhändler machen mit.“ Die Lichter wurden an die Verkäufer bereits verteilt. Im Gegenzug erhielten die Kinder einen Gutschein für ein Uerdinger Spielwarengeschäft in Höhe von fünf Euro.

Schulleiterin Gabriele Hötter will mit ihren Schülern ein Signal in die Welt senden, dass „wir hier gemeinsam leben.“ Die Laternen seien als eine Art Lichtblicke zu sehen in der Pandemie, die von allen eine hohe Opferbereitschaft einfordert. Gleichwohl war es für die kleinen Bastler nicht einfach, sich von ihrem Hab und Gut zu trennen: „Das heißt schon was für die Kinder. Manche haben daher die Laternen aus dem vergangenen Jahr mitgebracht.“

Festliche Lichter soll es bald aber auch wieder auf dem Uerdinger Marktplatz geben. Der traditionelle Weihnachtsbaum wird am Samstag aufgestellt, eine Woche später vom Kaufmannsbund geschmückt. „Auch in dieser Zeit wollen wir es machen. Es hat immer enormen Anklang gefunden“, sagt Uwe Rutkowski. Das Brauchtum soll nicht aus der Öffentlichkeit vollends verschwinden, auch wenn der Nikolausmarkt abgesagt ist und auch der Sinterklaas aus den Niederlanden der Rheinstadt in diesem Jahr in Begleitung des Zwarten Piet keinen Besuch abstatten wird. Ganz ohne die historische Figur, die an den Bischof von Myra erinnert, soll es aber auch nicht gehen. Der Kaufmannsbund erwägt am 29. November sogar eine Videobotschaft aus Venlo zu übertragen, um der Tradition doch noch den gebührenden Wert zukommen zu lassen.

Auch für die Uerdinger Restaurantbetreiber hat sich die Vereinigung etwas ausgedacht in der Zeit der Schließungen. Gutscheine in Höhe von fünf Euro werden an die Betreiber verteilt, die im Normalfall keinen Lieferdienst anbieten, sich jetzt aber in der Pandemie dazu gezwungen sehen, um zu überleben. Die Inhaber können diese Coupons dann an ihre Gäste weitergeben. Über 100 Gutscheine gehen in den Umlauf. Uerdinger Kaufmannsbund, der Chempark und die Wirtschaftsförderung haben sich für die Idee stark gemacht. Am kommenden Wochenende soll es mit der Aktion los gehen.

Schließlich sollen aber auch die anderen Einzelhändler nicht zu kurz kommen. Eine Weihnachtsverlosung ist geplant. Mit einem Euro ist man dabei. In erster Linie wurden Gutscheine und Präsentkörbe als Gewinne ausgelobt. Die Einnahmen sollen laut Kaufmannsbund in Projekte wie die Blumendekorationen fließen, die das Stadtbild verschönern.

Händler überlegen, am Sonntag,
20. Dezember, zu öffnen

Um vor Weihnachten noch ein paar zusätzliche Einnahmen zu generieren, gebe es bei den Händlern die Überlegung, auch am Sonntag, 20. Dezember, ihre Waren anzubieten. „Die Geschäftsleute können es sich sehr gut vorstellen, zu öffnen“, sagt Uwe Rutkowski mit Vorsicht.