Leserbrief: „Keine Umlenkung von Spendengeldern“
Zu: KFC, 28. Februar
Vorläufiger Höhepunkt der Attacken der WZ-Sportredaktion gegen den KFC ist der groß aufgemachte Artikel, in dem dem KFC vorgeworfen wird, den Versuch unternommen zu haben, Spendengelder für andere Zwecke umzulenken. Damit wird der Vorstand des KFC unterschwellig mit Straftaten wie Steuerhinterziehung, Untreue oder Betrug in Verbindung gebracht.
Dabei ist der Vorwurf gegenüber dem KFC schon im Ansatz verfehlt. Nach meinem Kenntnisstand ist der Verein nicht gemeinnützig, das heißt, er kann gar keine „Spenden“ empfangen und damit solche auch nicht zweckentfremdend umleiten. Zuwendungen an den Verein können nur Sponsoringleistungen (bei Erbringung einer Gegenleistung, wie zum Beispiel Werbeleistungen) oder Schenkungen (bei fehlender Gegenleistung) sein. Bei den Zuwendungen der Wohnstätte handelt es sich offensichtlich um Sponsoringleistungen. Da Werbeleistungen eher die neue (Profi-)GmbH als der Verein erbringen kann, liegt es auf der Hand, dass der Vorstand bei der Geschäftsführung der Wohnstätte nachgefragt hat, ob der Kooperationsvertrag nicht vom Verein auf die GmbH übertragen werden kann. Selbstverständlich hat der Vertragspartner das Recht, der Übertragung zu widersprechen, was offensichtlich auch geschehen ist. Rechtlich Fragwürdiges kann ich dabei allerdings nicht erkennen.
Die Ausführungen vermitteln den Eindruck, dass die Jugendabteilung rechtlich selbstständig ist, die über eigenes Vermögen verfügt. Auch das ist nicht zutreffend. Nach der Satzung ist allein der Vorstand für die Verwaltung der Geldmittel des Vereins zuständig. Er kann ein spezielles Jugendkonto errichten, muss es aber nicht. Dass sich die Jugend finanziell nicht selbst verwaltet, sondern alles über die Buchhaltung des Vereins abgewickelt wird, ist demgemäß nur folgerichtig.
Statt eines Knalls, wie in der Einleitung des Artikels angekündigt, entpuppt sich der Artikel bei näherer Betrachtung allenfalls als ein akustisch kaum wahrnehmbares Surren. Hier wäre Weniger, besser noch ein Verzicht auf die Veröffentlichung, ganz sicher Mehr gewesen.
Wilfried Schulte