Handball Adler nehmen Kurs auf die Nordrheinliga
Der Oberligist aus Königshof will unbedingt die Qualifikation schaffen. Die neue Liga hat Auswirkungen bis in die unteren Klassen.
Krefeld. „Nordrheinliga“ lautet in diesen Tagen das Zauberwort im niederrheinischen Handball. Die Einführung der 4. Liga bei den Männern ab der Spielzeit 2016/17 bestimmt die Planungen, Saisonprognosen, aber auch die Abstiegsängste in vielen Klubs. Von der Oberliga über die Verbandsliga bis hinunter in die Landesliga wurde daher an vielen Stellen personell aufgerüstet, um sportlich auf der Höhe zu bleiben.
Auf zwölf Seiten hat Spielleiter Peter Monschau vom Handball Verband Niederrhein (HVN) die Durchführungsbestimmungen zusammengefasst: „Ausschlaggebend ist am Saisonende die 3. Bundesliga. Falls dort keine Mannschaft vom Niederrhein auf einem Abstiegsplatz steht und zudem kein Team dorthin aufsteigt, rücken gleich acht Teams aus der Oberliga in die neue Nordrheinliga auf. Das wird entsprechende Auswirkungen bis hinunter in die Landesliga haben. Aber das ist nur eine mögliche von vier Varianten“, sagt Monschau.
Persönliche Nachfragen haben ihn bislang kaum erreicht: „Die Vereine werden erst wach, wenn es fünf vor Zwölf ist. Dann steht das Telefon nicht mehr still“, sagt er. Damit es nicht zu viele Fragezeichen in den Gesichtern der Verantwortlichen gibt, hat er die Abstiegsplätze bereits definitiv festgelegt. Es wird keine Relegationsspiele um den Abstieg geben.
Ganz ohne Abstiegssorgen startet Adler Königshof in die nur noch 13 Teams umfassende Oberliga. Dort steht schon vor dem ersten Anpfiff der TV Jahn Hiesfeld als Absteiger fest. Wegen interner Querelen zogen die „Veilchen“ erst nach offiziellem Meldeschluss ihr Team vom Spielbetrieb zurück und wurden gleich vom HVN mit 700 Euro Strafgeld zur Kasse gebeten.
Für Adler-Trainer Dirk Wolf ist die Qualifikation für die Nordrheinliga Pflicht: „Im ungünstigsten Fall reicht zwar nur der fünfte Platz für die neue Liga. In der abgelaufenen Saison waren wir Sechster, also wollen wir uns noch einmal verbessern und das Ziel glatt erreichen.“
Doch die Konkurrenz ist stark: Mit den Ex-Erstligisten aus Rheinhausen und Düsseldorf, dem nur knapp am Drittliga-Aufstieg gescheiterten Niederrheinmeister TV Aldekerk sowie der Borussia aus Mönchengladbach hat Wolf ein Spitzenquartett auf der Rechnung. Zudem räumt Wolf dem Aufsteiger aus Homberg gute Chancen ein. Doch Königshof hat ebenfalls personell zugelegt. Vor allem die rechte Angriffsseite wurde mit Ex-Profi Dennis Tenberken verstärkt, der nach beruflich bedingter Pause wieder mit Tim Christall auf Torejagd gehen wird.
Zum Auftakt empfangen die Königshofer am Samstag (19.30 Uhr) die Bergischen Panther, die in der vergangenen Saison immerhin zwei Plätze besser als die Krefelder abschnitten.