Aegir steht Wasser bis zum Hals

Verein hat Antrag auf Eröffnung des Verfahrens gestellt.

Krefeld. Bei Aegir bleibt das Wasser kalt. Der Uerdinger Schwimmverein hat einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Aus der damit beauftragten Kanzlei des Insolvenzverwalters Eberhard Stock heißt es, dass man sich nächste Woche zunächst mit dem Vorstand zusammensetzen will.

Wieder einmal muss der harte Kern an Mitgliedern um die Zukunft der Schwimmsportfreunde bangen. „Wir sahen uns zu diesem Schritt gezwungen, weil wir die ab heute anfallenden laufenden Kosten des Monats August nicht mehr bezahlen können“, so der Vorstand aus Wolfgang Mohr, Bernd Metzler und Rupert Schellkes auf der Internetseite des Vereins.

Um zu sparen, wird das Wasser im Außenbecken an der Duisburger Straße nicht mehr geheizt. Das dürfte aber nicht reichen. Schon lange erdrücken den Club Verbindlichkeiten, die durch notwendige Investitionen in die Anlage weiter ansteigen könnten. Von rund 1,8 Millionen Euro ist die Rede. „Als Direktspritze benötigen wir 20 000 bis 25 000 Euro“, sagt Aegir-Vorsitzender Wolfgang Mohr auf Anfrage der WZ.

Vor zwei Jahren stand Aegir schon einmal vor der Insolvenz. Mit Hilfe der Mitglieder konnte damals Geld aufgebracht werden. Bei der Wahl des neuen Vorstandes im Oktober 2010 war schon klar: Selbst eine Beitragserhöhung reicht nicht aus. Grund hierfür: Immer mehr Schwimmer verließen den Verein. Auch mehrere Aktionen des neuen Vorstandes brachten keinen Zuwachs. Zuletzt zählte Aegir nur noch 672 Mitglieder. Vor vier Jahren zum Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen waren es noch über 2000.

Die Schwimmsportfreunde hatten in jüngster Zeit die Annäherung an den Nachbarverein SV Bayer Uerdingen gesucht und eine Kooperation vorgeschlagen. Doch beim SV Bayer stellte der nach Querelen im Verein gewählte Vorsitzende Harald Pielartzik klar, dass es keinerlei Hilfen des SV Bayer für Aegir geben werde.

Einen Teil der nun fehlenden Wasserzeiten wird der SV Bayer mit seinen Kapazitäten auffangen können — wie im Falle der Wasserball Damen-Nationalmannschaft. Entscheidend sind für Aegir nun die Signale aus dem Rathaus.