Etat: Pinguine verweigern die Aussage
Robert Haake nennt keine Zahlen zur Finanzplanung.
Krefeld. Possenspiel bei den Pinguinen. Vollmundig hatte jüngst Geschäftsführer Robert Haake vor Journalisten angekündigt: „Unter meiner Leitung werden wir solche Zahlen nicht mehr veröffentlichen.“ Und erntete völlig verdutzte Gesichter, denn man hatte lediglich — wie seit Jahrzehnten üblich — nach dem geplanten Saisonetat gefragt. Aufsichtsratschef Wilfrid Fabel, befragt nach den Gründen für diese neue Geschäftspolitik, zeigte sich uninformiert: „Verstehe ich nicht. Ich werde mich darum kümmern.“ Kein Wunder, denn mit der Nase eines Politikers hatte er schnell die Probleme gerochen.
Vor einem Jahr noch waren die Pinguine mit Fabel an der Spitze bettelnd durch Krefeld gelaufen, um das Finanz-Aus abzuwenden. Sie hatten die selbst erwirtschafteten „Miesen“ offen eingestehen müssen. Auch Krefelds Eishockeyfreunde sollten ihre Hilfe mit mindestens 3500 Zuschauern pro Spiel dokumentieren — was sie auch taten. Der Zuschauerschnitt in der abgelaufenen Saison stieg auf mehr als 4000 Besucher je Spiel. Da passt eine solcherart verweigerte Transparenz überhaupt nicht ins Bild. Vor allem nicht in einer Liga, in der kein Abstieg droht, also lediglich die Finanzen das Wohl und Wehe eines Klubs bestimmen.
Die Geheimniskrämerei bringt auch konkret unnötigen Ärger. Beispielsweise wenn bei den üblichen Saisonvorschauen in den Medien lediglich beim Lizenz-Wackelkandidaten Krefeld unter Etathöhe „keine offiziellen Angaben“ steht. Denn die aktuelle DEL-Lizenz wackelte mächtig, es stand lange „auf des Messers Schneide“. Was allerdings nur aus DEL-Kreisen zu erfahren war. Die Pinguine, die im letzten Jahr noch die Spielberechtigung lauthals bejubelten, hüllten sich beim Thema Lizenzerteilung in beredtes Schweigen. Die Meldung von Anfang Juli, dass die Pinguine die Lizenz erhalten haben, war von der DEL gekommen. Angaben über mögliche Auflagen wurden darin nicht gemacht. tk