Badminton: „Ich freue mich riesig“
Juliane Schenk bejubelt ihren ersten nationalen Einzel-Titel.
Bielefeld. Nachdem sie bereits vier Mal im Doppel triumphieren konnte, hat sich die Hülserin Juliane Schenk bei den Deutschen Badminton-Meisterschaften in Bielefeld jetzt den Traum von einem Einzeltitel erfüllt. Die 26-Jährige, die in der Bundesliga für Empor Brandenburger Tor Berlin spielt, setzte sich im Finale mit 21:12 und 21:13 gegen ihre Berliner Teamkollegin Janet Köhler durch.
"Ich bin nach der Absage von Huaiwen als Favoritin an den Start gegangen, aber so was kann auch gefährlich sein. Ich wusste zwar, dass ich spielerisch überlegen bin, musste aber trotzdem konzentriert sein. Und das ist mir gelungen. Jetzt freue ich mich natürlich riesig, dass ich es geschafft habe", sagt Juliane Schenk. Allerdings wurde ihre Freude durch die Abwesenheit ihrer langjährigen Kontrahentin Huaiwen Xu (1. BC Bischmisheim) getrübt.
Die gebürtige Chinesin, die in den vergangenen fünf Jahren jeweils den Titel holte, ist in Bielefeld nicht an den Start gegangen. Nach dem Stress im Olympiajahr - bei den Spielen in Peking verlor die Weltranglisten-Neunte erst im Viertelfinale gegen die spätere Silbermedaillengewinnerin Xie Xingfang - gönnte sie sich eine Auszeit. Huaiwen Xu, die im Dezember noch am Super-Series-Finale in Malaysia teilgenommen hatte (Aus in der Vorrunde) und bei den Copenhagen Masters erst im Finale gegen die Weltranglisten-Erste Tine Rasmussen (Dänemark) unterlag, sei "körperlich platt", so die offizielle Verlautbarung. Die 33-Jährige wolle muskuläre Dysbalancen ausgleichen.
Juliane Schenk macht keinen Hehl daraus, dass ein Sieg gegen Huaiwen Xu nach drei Finalniederlagen (2005, 2007 und 2008) natürlich das i-Tüpfelchen auf ihren ersten Titel gewesen wäre. "Aber in fünf Jahren fragt ohnehin keiner mehr danach, gegen wen ich damals im Finale gewonnen habe", sagt Schenk. Dass sie sich hinter der Top-Spielerin des Deutschen Badminton-Verbandes nicht verstecken muss, hatte die Krefelderin bereits bei ihren Finalniederlagen in den Jahren 2007 und 2008 bewiesen. Da benötigte Huaiwen Xu gegen die Weltranglisten-20. jeweils drei Sätze zum Sieg.
Mit dem Gewinn des DM-Titels kann Juliane Schenk also ein weiteres Häkchen in ihren Erfolgskalender machen. Trotzdem bleibt noch genug zu tun. "Ich will mich mit den Besten der Welt messen. Mein Ziel ist es, in diesem Jahr unter die Top Ten der Weltrangliste zu kommen", sagt Schenk, die bei der DM nicht mehr im Doppel antrat und sich künftig voll auf das Einzel konzentriert. Badminton auf Top-Niveau erwartet die Hülserin schon in der kommenden Woche - dann schlägt sie bei der Mannschafts-Europameisterschaft in Liverpool auf.