Badminton: Schenk will Top Ten "rasant" verlassen

Die deutsche Spitzenspielerin klagt über den zu hohen finanziellen Aufwand.

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Krefeld. Juliane Schenk hat auf ihrer Homepage überraschend angekündigt, die Top-Ten der Weltrangliste „rasant“ verlassen zu wollen. Die deutsche Topspielerin, die das Ranking im August 2013 zwischenzeitlich als zweitbeste Badminton-Spielerin der Welt auswies, hat dies als einen ihrer guten Vorsätze für das Jahr 2014 angekündigt. Was für eine Leistungssportlerin erst einmal seltsam anmutet, begründet die 31-Jährige mit dem hohen Kostenaufwand einer Topspielerin.

„Ein Top-10-Spieler ist verpflichtet, an neun von zwölf Super-Series-Turnieren im Jahr teilzunehmen. Kommt er nicht, zahlt er 5000 Dollar Strafe aus eigener Tasche. Kommt er wie gefordert, sind die hohen Reisekosten samt Unterkunft zu bezahlen“, erklärt Schenk. Und da Schenk nach internen Querelen mit dem Deutschen Badminton-Verband im Juni 2013 aus dem Bundeskader — und damit auch von der finanziellen Förderung — ausgeschlossen worden ist, versucht die Top-Athletin nun, sich der sportlichen Verpflichtungen einer Top-Spielerin zu entledigen. „Das ist alles nicht preiswert. Selbst wenn ich ein hohes Preisgeld erzielen würde, ist es mir das nicht wert“, so Schenk.

Der Ankündigung vorausgegangen war Schenks frühes Aus bei den Malaysia Open am 15. Januar. Gegen die Japanerin Minatsu Mitani gab sie beim Stande von 0:1 auf. Entgegen ihrer Gewohnheiten habe sie dieses Spiel „abgeschenkt“, so Schenk. Derzeit steht die Krefelderin in der Weltrangliste auf Rang acht.

Ihr Karriere-Ende hat die Vize-Europameisterin, WM-Dritte, dreifache Olympia-Teilnehmerin und mehrfache Deutsche Meisterin aber nicht angekündigt. Derzeit sei sie in der chinesischen Superliga aktiv, und sie wolle nicht aufhören, „dafür zu kämpfen, dass ein selbstbestimmter, gesunder Leistungssport möglich sein muss, erst Recht, wenn er sich Kraft seines Erfolges trägt“.