Bilanovic: Ich brauche die Arbeit in der Sporthalle

Der neue Trainer der HSG Krefeld strebt an, dass Team spielerisch zu entwickeln — vor allem in den Spitzenspielen.

Foto: Andreas Bischof

Dusko Bilanovic hat jetzt das Sagen bei der HSG Krefeld. Der 46 Jahre alte Serbe leitete am Montag seine erste Trainingseinheit als Nachfolger von Olaf Mast.

Für sechs Monate sind Sie Trainer der HSG. Worin liegt für Sie der Reiz dieses kurzzeitigen Engagements?

Dusko Bilanovic: Bei meinem letzten Club in Norderstedt hatte ich einen Vertrag bis 2018, dann ging der Club insolvent. Ich wollte nicht weiter auf dem Sofa sitzen und warten. Ich brauche die Arbeit in der Sporthalle, werde mich bis Ende Mai voll und ganz in das Projekt HSG Krefeld einbringen. Eine bessere Visitenkarte für kommende Angebote kann ich mir nicht ausstellen.

Trainern aus dem ehemaligen Jugoslawien eilt der Ruf voraus, einer Spielphilosophie zu vertrauen, die die Abwehr betont. Krempeln sie die HSG nun um?

Bilanovic: Nein, ich bin 25 Jahre in Deutschland, habe beide Einflüsse in mir. Die HSG spielt mit einer offensiven 5:1-Deckung. Ich tendiere eher zu einer 6:0-Deckung. Doch dafür benötige ich Spieler, die körperlich extrem fit sind. Von der Fitness werde ich mich in den nächsten Tagen überzeugen, dann entscheiden.

Dafür benötigen Sie bestimmte Spielertypen?

Bilanovic: Ja, mit Damian Janus habe ich schon gesprochen. Er würde als Abwehrchef und körperlich sehr großer Spieler im Mittelpunkt der Abwehr stehen. Ich hoffe, er wird zur Rückrunde fit, wie andere Spieler, vor allem unsere Linkshänder Henrik Schiffmann oder Maik Schneider.

Haben Sie mit der Geschäftsführung über neue Spieler gesprochen?

Bilanovic: Ja, weil Timo Heuft seinen Vertrag aufgelöst hat, suchen wir einen neuen Rückraumspieler. Gerade auf der halbrechten Seite sind wir dünn aufgestellt. So sehr ich Jens Peter Reinarz auf dieser Position schätze, er ist ein gelernter Linksaußen.

Was wollen Sie mit der Mannschaft erreichen?

Bilanovic: Mein erstes Ziel ist, den dritten Tabellenplatz zu festigen, dann sehen wir, ob noch mehr möglich ist. Ich bin ein Typ, der den Erfolg sucht, ich will möglichst alle Spiele gewinnen. Die Mannschaft hat individuelle Klasse aber wir müssen spielerisch weiter kommen, vor allem in den Spielen gegen Spitzenteams wie Ferndorf, Dormagen oder Köln-Longerich.

Sie kommen aus dem Norden, in den Westen. Lassen sich Familie und Beruf unter einen Hut bringen?

Bilanovic: Ich werde an vier Tagen hier sein, nach dem Spiel am Wochenende gleich nach Hause fahren. In Krefeld habe ich ein kleines Appartement.