Der KFC muss lange auf das Siegtor warten
Durch ein 1:0 gegen den VfB Hüls bleiben die Krefelder als Aufsteiger ungeschlagen. Franck Njambe erzielt das Tor.
Krefeld. Olaf Thon hatte schon „den Kaffee auf“, bevor ihm dieser überhaupt auf der Pressekonferenz nach dem Spiel serviert wurde. Grund war sein Frust über den 1:0-Sieg des KFC Uerdingen gegen seinen VfB Hüls. „Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben lange mitgehalten“, befand der Weltmeister von 1990, kurz bevor er noch eine Prognose für die Krefelder in der Fußball-NRW-Liga wagte: „Der KFC wird um die Plätze eins bis drei spielen.“
Sein Kollege Peter Wongrowitz bilanzierte aus Sicht der Krefelder einen „verdienten, aber glücklichen Sieg“ in der Grotenburg gegen eine etablierte Größe der fünften Liga, hielt unter dem Strich aber auch fest: „Wir haben uns nicht richtig durchsetzen können und zu viel zugelassen.“
Es war ein Sieg, der vor 2425 Zuschauern hart erarbeitet werden musste. Geduld war gefragt gegen eine defensiv gut eingestellte Hülser Mannschaft, die zwar fußballerisch mehr bot als zuletzt Ahlen und Herne, offensiv aber über weite Strecken zu verhalten agierte.
Der KFC musste beißen, fand aber kein spielerisches Mittel gegen die disziplinierten Gäste. Hüls selbst hatte zwei Großchancen (24./27.), scheiterte aber an sich selbst oder an Torwart Manuel Lenz. Ein weiterer Grund, warum es lange torlos blieb, war Krefelds Top-Stürmer Jochen Höfler, der keine seiner drei Einschussmöglichkeiten nutzte, und der KFC plötzlich vor der Frage stand, wer denn nun sonst das entscheidende Tor erzielen könnte.
In Emrah Uzun und Jonas Kremer bewarben sich noch zwei gelernte Angreifer für den so wichtigen Treffer, beide gingen jedoch leer aus. Erst der kamerunische Innenverteidiger Franck Njambe, der von Berufswegen eher selten im gegnerischen Strafraum zu sehen ist, beendete die 83-minütige Suche. Der 23-Jährige traf per Kopf nach einer Ecke. So musste auch Kremer zugeben, dass dieses Tor nach einer Standardsituation „irgendwie typisch für das Spiel war.“ Dem Treffer durch einen Abwehrspieler gewann er Positives ab: „Es ist gut, dass auch andere treffen“, sagte der 22-Jährige.
Aus dem Spiel heraus ergaben sich auf beiden Seiten kaum Torszenen. Die beste Krefelder Chance in Durchgang zwei hatte Kremer per Kopf eingeleitet, Höfler allerdings mangels Präzision am Tor vorbeigeschossen (59.). Der KFC hatte mehr Ballbesitz, gestaltete das Spiel aber lange Zeit zu selten über die Außen.