Diskuswerfer: Schmidt wird in Texas gebraucht

Der 20-Jährige Diskuswerfer aus Forstwald hat ein Stipendium in Amerika erhalten.

Foto: Bernward Franke

Krefeld. Während sich seine Stufen-Kollegen des Krefelder Gymnasiums Fabritianum derzeit um Studienplätze bemühen müssen, hat der 20-jährige Kai-Uwe Schmidt seinen sogar schon vor dem Abitur im März bekommen — von der Abilene-Christian-Universität in Texas. Die braucht ihn dringend als Diskuswerfer. „Die Uni-Mannschaft will unbedingt aufsteigen“, sagt Kai-Uwe, der sich schon auf die Abreise in drei Wochen nach Amerika freut, wo er spätestens am 15. August zu seinem neuen Team kommen muss.

Die Texaner gehören der Division II der amerikanischen Hochschul-Leichtathletik-Liga (NCAA, Division II) an und haben sich für die kommende Saison verstärkt. Für ein Jahr hat daher Kai-Uwe Schmidt schon mal ein Stipendium der Uni erhalten, wo er vormittags Finanzwesen studieren wird und ab 14 Uhr dann seine Trainingseinheiten täglich durchführen muss. „Natürlich muss ich mich im ersten Jahr beweisen, um auch einen weiteren Vertrag zu bekommen.“

Kai-Uwe Schmidt, in Forstwald zu Hause, startet seit drei Jahren für den ART Düsseldorf, wo seine Eltern als Trainer einer erfolgreichen Werfergruppe tätig sind. Zuvor hatte er Stationen beim CSV Marathon in Krefeld, DJK Teutonia St. Tönis, Korschenbroicher LC und beim TV Angermund gehabt. In seiner Kinderzeit machte dem inzwischen 1,97 Meter großen Werfer immer wieder Wachstums-Schübe einen Strich durch die Rechnung. Sogar zwei Knie-Operationen musste er im Alter von 15 Jahren über sich ergehen lassen. „Mit den Knien habe ich jetzt keine Probleme mehr“, erzählt Schmidt.

In diesem Jahr steht er in der Deutschen Bestenliste der Männer mit seiner besten Diskus-Leistung von 51,79 Metern auf Rang 19. Diese Weite hatte er beim Müller-Cup im Mai in St. Tönis erreicht. Von da an hatte er eine Reihe von Trainingshindernissen, die ihn bisher an seiner Zielweite von 54 Metern hinderten. Wochenlang standen ihm in Düsseldorf (wegen der Special Olympics und des Pfingstmontag-Sturms) die Geräte an den Wurfanlagen nicht zur Verfügung. „Das hat mich zurückgeworfen, besonders beim Krafttraining. Ich mache Kniebeugen mit bis zu 180 Kilo. Da brauche ich Spezialgeräte“.

Kai-Uwe Schmidt, der auch beim Eishockey keine schlechte Figur gemacht hat, achtet bei seiner Ernährung darauf, dass er täglich 500 Gramm Fleisch verzehrt. Hinzu kommen noch Reis, Kartoffeln oder Nudeln. Sein sportliches Nahziel ist erst einmal abgesteckt. „Ich will mich bewähren und bald 54 Meter werfen.“ Wenn er in vier Jahren zurückkommt, will er in der Finanz-Branche arbeiten.