Einrad und schnelle Pferde beim Renntag am Freitag
Die 19-jährige Sabrina Wandt möchte am Freitag in Krefeld jubeln. Der Titelverteidiger fehlt.
Krefeld. Zunächst zur Arbeit gehen, dann auf edle und schnelle Pferde wetten und anschließend bei stimmungsvoller Musik auf einer Party den Tag ausklingen lassen. Mit diesem Angebot lockt der Krefelder Rennclub morgen zu den acht Rennen ab 16 Uhr auf die Galopprennbahn im Stadtwald.
Eine der Attraktionen bei den Rennen heißt Sabrina Wandt. Die 19-jährige Reiterin aus dem kleinen Ort Fredenbeck bei Stade vor den Toren Hamburgs liegt mit 28 Siegen in der deutschen Jockey-Bestenliste hinter dem vierfachen Champion Eduardo Pedroza mit 31 Erfolgen auf einem sensationellen zweiten Platz vor der Krefelderin Steffi Hofer mit 25 Treffern.
Wandt lag nach den Winter-Rennen in Neuss und Dortmund wochenlang allein in Front. Doch niemand hätte vermutet, dass sie nach fast der Hälfte des Jahres und nach dem Frühjahrs-Meeting von Baden-Baden/Iffezheim immer noch so weit oben thronen würde.
Es gibt sogar Experten, die ihr eine Chance auf die Meisterschaft zutrauen. Sie kann leichte Gewichte reiten, das fällt dem morgen nicht am Start befindlichen Titelverteidiger Eduardo Pedroza sehr schwer. Sabrina Wandt absolviert ihre Jockey-Ausbildung bei Christian von der Recke in Weilerswist, der ihre Qualitäten analysiert.
Er sagt: „Sie bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Sie meistert viele Situationen aus dem Bauch heraus ohne dabei großartig zu überlegen. Schon deshalb macht sie es meist richtig.“ Schon früh kam Wandt mit Pferden in Kontakt, fand die Lehrstelle als Jockey über das Internet.
Die coole Norddeutsche ist zudem eine vielseitige Sportlerin. In der Schule trat sie in einer Zirkus AG auf, lernte dabei das Einradfahren, war im Jazz-und Powerdance aktiv. Turnen ist ihr auch nicht fremd.
Nur eine Sportart blieb ihr verwehrt: „Ich hätte so gerne Taekwondo gemacht, aber das haben mir meine Eltern verboten“ erzählt die in Krefeld in vier der acht Rennen Startende. Steffi Hofer hat nur einen Ritt.
Für Sabrina Wandt trifft der Satz zu: „Das Glück kommt zu dem, der warten kann.“ Im vergangenen Rennen in Köln gewann sie ihr 28. Rennen des Jahres für die fröhliche Truppe des Trainers Rudi Storp aus Beelen bei Warendorf.
Weil sie die Stimmung hochhalten wollte, stieg sie für die Fotografen nach dem Rennen noch einmal auf den längst abgesattelten Wallach Aladar.