Fortuna feiert Kantersieg in Bockum
Der Zweitligist weist den Krefelder A-Ligisten vor 1 100 Zuschauern mit 14:0 in seine Schranken.
Krefeld. Spaß haben und die kommenden eineinhalb Stunden einfach nur genießen. So drückte sich der Fußballer Patrick Peric aus, wenige Augenblicke nur, bevor er mit seiner Mannschaft des TSV Bockum dem Zweitligisten Fortuna Düsseldorf auf der heimischen Anlage am Prozessionsweg gegenüberstand. Ganz ähnlich sah es auch TSV-Trainer André Rogge, der sich zusammen mit seinem Co-Trainer Marcel Clouth als „Anhänger der Fortuna“ bezeichnet. Mittwochabend hatte auch er die Gelegenheit, die Mannschaft, die er sonst in der Regel aus Funk und Fernsehen kennt, einmal hautnah zu erleben.
1 100 Zuschauer waren erschienen. Am Ende hieß es 0:14, was aber bei den Beteiligten weder Groll noch Verdruss auslöste. Rogge sagte: „Das Ergebnis steht im Hintergrund. Das Wetter hat mitgespielt. Es war toll, gegen so eine Mannschaft spielen zu können.“ Die Sonne hatte es am Abend doch noch geschafft, dem Freundschaftsspiel einen würdigen Rahmen zu geben.
Im Mittelpunkt des Geschehens standen die Bockumer Schlussmänner, angefangen mit Jonathan Panknin. Fast bei jedem Angriff der von Friedhelm Funkel trainierten Düsseldorfer musste er sich in Szene setzen. Erst rettete der Bockumer Christian Tönnißen vor einem einschussbereiten Fortunen, was dem Kreisliga-Fußballer Szenenapplaus einbrachte. Wenig später klatsche ein Ball gegen den Pfosten. Auf der Gegenseite hätte der Bockumer Valentin Leven beinahe für Aufsehen gesorgt, als er den herausstürmenden Düsseldorfer Torwart Tim Wiesner ins Leere springen ließ, dann aber am Verteidiger Kaan Ayhan hängenblieb.
Das Publikum wurde bis zur Halbzeit Zeuge von fünf Treffern der Gäste. „Hier ist ganz schön Ramba-Zamba. Von unseren Fans muss aber noch mehr kommen“, sagte der TSV-Keeper Panknin zur Pause in einem Anflug von Ironie. Auch nach dem Wechsel — die Gäste wechselten komplett durch, fanden sich die Gastgeber im Belagerungszustand wieder. Jeder Versuch eines Konters wurde mit hoffnungsvollen Anfeuerungsrufen des Publikums bedacht. Weit über die Mittellinie aber kam der A-Ligist nur selten.
Stattdessen machten die Düsseldorfer da weiter, wo sie eine Viertelstunde vorher aufgehört hatten. Noch einige Male hörte man die Torhymne der Fortuna. Niklas Neuenhaus, der im zweiten Durchgang Panknin vertrat, flog durch die Lüfte wie er nur konnte — und entschärfte sogar noch einen Elfmeter. Und da es gerade für die Torleute ein spezieller Abend war, durfte auch noch der dritte Torwart Bora Karahan aufs Feld. Funkel, der in Krefeld lebt, sagte: „Das war ein schöner Fußballabend. Es hat alles gepasst. Kompliment an Bockum. Bis wir unser erstes Tor gemacht haben, haben sie sich sehr gut verkauft.“