Füllgraebes Ziel heißt Rio 2016
Der 20-jährigen Vielseitigkeitsreiterin macht der Geländeritt am meisten Spaß.
Krefeld. Was für ein Ereignis, was für eine Ehre für die 20-jährige Vielseitigkeitsreiterin Freya Füllgraebe aus Krefeld. Sie war unter den zehn besten deutschen Nachwuchssportlern aus zehn verschiedenen Sportarten, die beim „ Fest der Begegnung“ in Bonn live mit dabei waren, als die Deutsche Sporthilfe den „Juniorsportler 2012“ auszeichnete. Das gab es noch nie in der Samt-und Seidenstadt. Dass es für die Europameisterin nicht zu einem Platz unter den ersten Drei reichte, konnte die Freude nicht schmälern.
„Ich bin mit Pferden aufgewachsen“, lässt die fast 21-jährige Studentin der Sportgesundheit und Prävention (Sporthochschule Köln) im Gespräch mit der WZ im Reitstall Hubertus in Verberg, wo sie eisern trainiert, wissen. Im zarten Alter von vier Jahren saß sie bereits auf dem Pferd.
„Mich fasziniert die Zusammenarbeit und das Aufbauen einer Verbindung zu meinem Pferd“, sagt die 20-Jährige und und ergänzt: „Nur als Team kann man Wettbewerbe gewinnen.“ Oje Oje ist ihr 15 Jahre alter, selbstgezogener Rheinländer, mit dem sie ihre großen Erfolge als Vielseitigkeitsreiterin feiern konnte.
Seit einem Jahrzehnt sitzt sie in der Vielseitigkeit (Dressur, Springen, Geländeritt) fest im Sattel. Jeden Tag wird trainiert, im Sommer mehr als im Winter. „Das Reiten im Gelände macht mir am meisten Spaß“ sagt Freya Füllgraebe und verweist gleichzeitig auf ihre Eltern. Mutter und Vater sind Pferdewirtschaftsmeister und haben ihre Tochter an den Pferdesport herangeführt. Ein ganz dickes Lob hat sie aber auch für ihren Oje, Oje parat: „Wir haben zusammen gelernt und Erfolge gefeiert.“
Sie gehört in diesem Jahr mit ihren fast 21 Jahren noch zur Kategorie „Junge Reiter“, doch ab dem kommenden Jahr ist sie Seniorin. Das vergangene Jahr war sportlich ihr erfolgreichstes. In Blair Castle in Schottland wurde sie Einzel-Europameisterin und schaffte außerdem den dritten Platz mit der Mannschaft. Bereits 2010 war sie mit dem Team Europameister und hatte im Einzel die Bronzemedaille gewonnen. Fast schon selbstverständlich, dass sie Deutsche Meisterin im Einzel sowie mit der Mannschaft Rheinland ist.
Rund ein halbes Dutzend Turniere bestreitet sie im Jahr im In — und Ausland. Das große Ziel sind die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro in vier Jahren. Sie kann jedoch heute noch nicht sagen, ob dieser Wunsch in die Realität umgesetzt werden kann. Denn es muss sich erst zeigen, ob ihr Oje, Oje dann auch noch im stolzen Alter von 19 Jahren fit genug sein wird.
Die Fachleute sind sich übrigens einig: „Sie ist eine Ausnahmeerscheinung im Nachwuchsbereich.“ Die bescheiden wirkende junge Reiterin schwimmt gerne und spielt Querflöte. Seit 2010 wird sie von der Deutschen Sporthilfe finanziell unterstützt.