Galopprennbahn: Gelingt der 100. Sieg für Nina Bach?

Trainerin seit zehn Wochen in Krefeld.

Krefeld. Seit zehn Wochen arbeitet Nina Bach auf der Galopprennbahn im Stadtwald und teilt sich dort den Stall mit Erika Mäder. Beim SWK-Dr. Busch-Memorial-Renntag am Sonntag wird sie ihre ersten drei Starter vom neuen Stall aus satteln. Es sind die Pferde Winning Bay, World Cup und Nasella. Sie setzt vor allem auf World Cup, der im vierten Rennen von Spitzenjockey Adrie de Vries geritten wird.

Für Nina Bach hat Krefeld nicht nur als Arbeitsplatz eine große Bedeutung, sondern in ihrem Trainerberuf speziell. Am 8. Mai 2004 hat sie mit Sword Tai dort ihr erstes Rennen als Trainerin gewonnen — bis heute sind es 99 Siege.

„Es wäre schon toll, wenn in Krefeld der 100. Sieg gelingen würde,“ sagt Bach. Der kleine Kulturschock des Umzugs von Haßloch (Rheinland-Pfalz) in den Turf-Schmelztiegel Nordrhein-Westfalen hat sie gut verkraftet.

„Es sind ja keine unbekannten Menschen, die ich hier getroffen habe. Man kannte sich, das Umfeld ist vertraut. Und die Arbeitsbedingungen sind einfach besser als in Haßloch. Die Krefelder Sandbahn ist in einem sehr guten Zustand, wird regelmäßig gepflegt, und die Kollegen sind alle sehr hilfsbereit. In Haßloch war man schon oft auf sich allein gestellt.“

13 Pferde stehen im Stall, drei davon gehören ihrem Vater, dem Tierarzt Dr. Franz Bach, der ihren Weg in den Galopprennsport entscheidend prägte. Er hat selbst Rennpferde trainiert. Ninas Weg zu den Pferden begann im örtlichen Reit-und Fahrverein, und zu ihren Mentoren zählte später der einstige Jockey-Champion und Derby-Siegreiter Erwin Schindler, den es am Ende seiner bewegten Laufbahn nach Haßloch verschlagen hatte.

Als der heute 65-jährige Erwin Schindler im Jahre 1976 überraschend das Jockey-Championat gewonnen hat, war Nina Bach noch nicht geboren. Wichtige Impulse für den Beruf wurden zudem im englischen Doncaster und in Dubai gewonnen. Und neben dem Standort-Vorteil Krefeld gab es noch einen anderen Grund für den Wechsel.

Nina Bach lebt mit Nikolaus Schauerte zusammen, der seine Zahnarztpraxis in Düsseldorf betreibt, nun aber den Wohnsitz nach Krefeld verlegt hat. Schauerte zählt aus alten Düsseldorf-Gerresheimer Zeiten zum engeren Umfeld von Werder-Fußballchef Klaus Allofs. Man teilt sich auch die Leidenschaft für schnelle Pferde.