Galoppsport: Pferd Pastorius ist in der Weltspitze angekommen
Das Tier von Trainer Mario Hofer sorgt für internationale Aufmerksamkeit.
Krefeld. Im Stallgelände der Galopprennbahn im Krefelder Stadtwald steht derzeit das zweitbeste Rennpferd des Kontinents. Der dreijährige Hengst Pastorius ist durch den Sieg mit Jockey Andrasch Starke beim Großen Dallmayr-Preis in München-Riem endgültig in der Weltspitze angekommen. Beeindruckende acht Längen betrug sein Vorsprung. Belohnung für die Leistung ist Platz zwei in der Weltrangliste, nur knapp hinter dem englischen Derbysieger Camerone.
Es war der erste Start des Krefelder Pferdes nach dem Derbysieg in Hamburg. Der mit Superlativen eher vorsichtige Trainer Mario Hofer übte keine Zurückhaltung mehr: „Das war schon verrückt. Von einer guten Leistung war ich vorher überzeugt, aber mit einem Sieg hatte ich nicht gerechnet. Ich habe schon früh an der Haltung von Andrasch Starke gesehen, wie sicher er sich war.“
Sorgen machte sich Hofer nach dem Triumph um Besitzer und Züchter Franz Prinz von Auersperg: „Er war unheimlich aufgeregt. Ich hatte schon Sorgen, er würde umfallen.“ Der in München wohnhafte Kaufmann erlitt erst wenige Wochen vor dem Derby einen Herzinfarkt. 91 000 Euro betrug die Siegprämie in München, dem Trainer werden davon zehn Prozent überwiesen. 436 700 Euro hat das noch junge Pferd bislang bei nur acht Starts mit vier Siegen gewonnen.
Weil deutsche Rennpferde derzeit international gefragt sind, wäre ein Millionentransfer nach Dubai, Hongkong oder innerhalb Europas ein Leichtes. Daran ist derzeit nicht gedacht. „Ich bin schon sehr froh, dass er nach dem Derby gleich wieder gewonnen hat. Wir peilen den Großen Preis von Baden in Iffezheim an“, sagt Hofer. Er findet am 2. September statt. In Iffezheim wird Stalljockey Terry Hellier wieder im Sattel sitzen, weil Andrasch Starke dann Danedream reitet. Danach wird entschieden, ob das galoppierende Kraftpaket eine Nachnennung für den Prix de l‘Arc de Triomphe am 7. Oktober in Paris erhält. Dort hat im Vorjahr die deutsche Stute Danedream gewonnen, die der aus Krefeld stammende Peter Schiergen in Köln trainiert. Pastorius wird sie im Großen Preis von Baden treffen, den Danedream 2011 ebenfalls gewann, bevor es nach Paris ging.
Für Hofer war der Auftritt in München in jeder Hinsicht etwas Besonderes. Er war dort Jockey, begann die Trainerlaufbahn und im Ring vor dem Rennen traf er nicht nur auf Pastorius, sondern auch auf Zazou und Pakal, die er einst trainierte: „Das war schon sehr komisch.“ Zazou wurde deutlich geschlagen Dritter, Pakal gar Vorletzter.