Ringen Gold für Rotter-Focken im letzten Olympia-Test
Krefeld · Aline Rotter-Focken fährt mit viel Rückenwind zu den Olympischen Spielen in Tokio. Die Weltklasse-Ringerin gewann das Ranglistenturnier Poland Open in Warschau in der höchsten Gewichtsklasse bis 76 Kilogramm.
Im Endkampf bezwang sie die Estin Epp Maee mit 3:0. Eine Wertung für Passivität ihrer Gegnerin und eine Hintermann-Wertung, für die Rotter-Focken zwei weitere Punkte einsammelte, bedeuteten den souveränen Sieg. „Das war vor Olympia mega wichtig, auch wenn ich den Sieg nicht überbewerte. Jeder Kampf muss bei Olympia wieder neu gewonnen werden. Es gibt mir aber das Gefühl, dass ich alle schlagen kann“, sagte Rotter-Focken. Die Hülserin kontrollierte das Geschehen im Finale auf der Matte über die vollen fünf Minuten. Im Halbfinale hatte die 30-Jährige die Kanadierin Erica Wiebe bezwungen. Beim 1:1, als das Kampfgericht jeweils einen Punkt wegen Passivität verteilt hatte, erhielt Rotter-Focken die letzte Wertung und zog damit ins Finale ein. Es war ihr erster Erfolg über die konterstarke Wiebe, die bei Olympia 2016 in Rio Gold gewonnen hatte. „Das war jetzt mal überfällig“, sagt Rotter-Focken über den Erfolg über die Nordamerikanerin. Im Viertelfinale hatte Rotter-Focken die Brasilianerin Aline da Silva Ferreira mit 2:0 ausgeschaltet. In der Qualifikation gelang ein 5:0 gegen die Amerikanerin Dymond Guilford. Vor dem Turnier war die Krefelderin, die in Triberg im Schwarzwald lebt, als Neunte der Weltrangliste geführt worden. Am Freitag nun, nach ihrem Gold von Warschau, sprang sie auf Platz zwei vor. Die Krefelderin wird noch einige Tage in Polen verbleiben. Ein Trainingslager steht an. Danach geht es für zehn Tage nach Hause, ehe die Einkleidung für Olympia und ein letztes Trainingslager in Tallinn auf dem Programm stehen. Die Sommerspiele in Tokio kommen spürbar näher.