Handball: HSG wird vom Abstiegskandidat überrollt

Nach 15 Minuten führt SG Schalksmühle/Halver schon mit 11:1.

Foto: samla

Krefeld. In der ersten Drittliga-Spielzeit hat sich die HSG Krefeld schon mit vielen unterschiedlichen Gesichtern präsentiert. Im letzten Auswärtsspiel der Saison fügte das Team von Trainer Olaf Mast allerdings eine völlig neue Facette hinzu, die selbst den erfahrenen Ex-Erstligaprofi Mast verblüfft und sprachlos machte.

Weniger die 24:29 (11:17)-Niederlage beim Abstiegskandidaten SG Schalksmühle-Halver tat weh, sondern vielmehr der Spielauftakt vor 850 restlos begeisterten Zuschauern in der Halver Sporthalle. Bereits nach sieben Minuten zog Mast beim Stande von 0:5 notgedrungen die grüne Karte zum Team-Timeout.

Doch der eindringliche Appell an sein Team im Angriff, nun endlich mehr Durchschlagskraft zu entwickeln, verpuffte. Erst als der gesamte Rückraum (Szymanowicz, Weis, Pannen) auf der Bank saß, kam Bewegung ins Spiel. Längst standen die Gäste vor einem Fiasko, als der eingewechselte Dennis Tenberken nach 13 Minuten fast flehentlich zum ersten Mal ins Schwarze traf und auf 1:9 verkürzte. Aber die Gastgeber ließen nicht locker und erhöhten nochmals auf 11:1 (15.). „So einen Auftakt habe ich in meiner Handballkarriere noch nicht erlebt und darf man sich gegen kein Team dieser Liga erlauben“, sagte Mast.

Doch Schalksmühle, durch den Sieg nun endgültig dem Abstieg entronnen, lies bald die Zügel schleifen. So stand es nach 22 Minuten nur noch 13:8, nach dem die Schwarzgelben angeführt durch den nun stark aufspielenden Tim Gentges eine fast unmögliche Aufholjagd versuchten. Der 17:11- Pausenstand wiederum war jedoch mehr als verdient.

Nach dem Seitenwechsel kam Schalksmühle erneut besser ins Spiel (20:11). Doch Krefeld wehrte sich nun und hielt den Rückstand (22:16) zumindest in Grenzen. „Näher heran kamen wir nicht, da hatten zwei Herren etwas dagegen“, sagte Mast über die Schiedsrichter Marx/Pühler, die sowohl bei der Zeitstrafenverteilung (1:7) als auch bei den Siebenmetern (1:5) etwas einseitig entschieden. „Dennoch hat die SGSH hoch verdient gewonnen“, zeigte sich Mast als fairer Verlierer.

Nun gilt es im letzten Heimspiel gegen den Favoriten Wilhelmshaven den Schalter noch einmal umzulegen. Der HSG-Coach beäugt derweil weiter das Geschehen rund um die Liga, war am Freitag Augenzeuge des 28:22-Sieges der SG Ratingen im ersten Drittliga-Aufstiegsspiel gegen Longerich (Rückspiel 10. Mai). In Westfalen steigt der Soester TV auf.