Handball Turnerschaft startet in das Abenteuer Bundesliga

Krefeld · Die A-Jugend-Frauen der Turnerschaft St. Tönis startet in das Abenteuer Handball-Bundesliga.

Trainer David von Essen mit der A-Jugend der Turnerschaft St. Tönis.

Foto: Mark Mocnik

Zum Verschnaufen blieb nicht viel Zeit für die weibliche A-Jugend der Turnerschaft St. Tönis nach der überraschenden Qualifikation für die Handball-Bundesliga. Drei Wochen nach dem letzten, Nerven aufreibenden Sieg auf Nordrhein-Ebene, steht der erste stressige Doppel-Spieltag der Bundesliga auf dem Programm. In der Gruppe 3, von acht Gruppen bundesweit, tritt das Turnerschafts-Team am Samstag um 14 Uhr bei der HSG Osnabrück zum ersten Spiel an. Nur 24 Stunden später empfangen die Turnerschafts-Mädchen die SG Hamburg-Nord zum ersten Heimspiel am Corneliusfeld. Da gilt es, die Konzentration hoch zu halten, um nicht gleich mit zwei Niederlagen in das Abenteuer Bundesliga zu starten.

Trainer David von Essen ist eher skeptisch: „Ich hatte mir in der Qualifikation nur eine kleine Chance ausgerechnet, war aber nicht davon überzeugt, dass wir es schaffen. Alle wissen, jede einzelne Spielerin wird gebraucht. Doch nun treffen wir auf absolute Top-Teams, das wird ganz schwer.“ Der Bundesliga-Auftritt könnte zudem ein kurzes Intermezzo werden. Denn bereits am 10. und 11. Oktober stehen der dritte und vierte Spieltag in der fünf Mannschaften umfassenden Gruppe an.

Es folgen keine Rückspiele, nur die zwei Erstplatzierten Teams spielen um die deutsche Meisterschaft. Der Rest muss zurück in die regionalen Ligen. Das Team von David von Essen müsste dann mit der Nordrhein-Regionalliga vorliebnehmen. Dabei wurde während des Corona-Lockdowns in St. Tönis die Diskussion geführt, ob die Bundesliga Qualifikation überhaupt gespielt werden sollte. Trainer von Essen, als Nachfolger der erfolgreichen Vorgängerin Daria Kommander, im Klub angekommen, musste den Verlust von vier Spielerinnen verkraften. Das Quartett zog es wegen der sportlich größeren Möglichkeiten zum Rivalen und Nachbarn TV Aldekerk. Essen erinnert sich: „Mir standen noch sechs Feldspielerinnen und drei Torhüterinnen zur Verfügung. Doch wir haben in St. Tönis eine breite Nachwuchsarbeit und konnten die Mannschaft mit B-Jugendlichen ergänzen.“ Der Versuch war es wert, denn mit Torhüterin Katarina Angenendt und Anna Bleckwedel blieben nur zwei Akteure des ältesten A-Jugend Jahrgangs übrig. Hinzu kam mit Clara Ringmose eine eher zufällige Verstärkung. Denn die junge Dänin wohnt für ein Jahr zum Schüleraustausch am Niederrhein und passte sich sofort ins Team ein.